In Neubrandenburg stehen die Weichen für die bevorstehende Oberbürgermeisterwahl, die am 11. Mai 2025 stattfinden wird. Der Wahlausschuss hat neun Kandidaten für die vakante Position bestätigt, nachdem der bisherige Amtsinhaber Silvio Witt (parteilos) seinen Rücktritt zum 31. Mai angekündigt hat. Dieser Schritt hatte im Oktober bundesweit für Aufsehen gesorgt und wurde von einer Reihe von Vorfällen, darunter Beleidigungen, begleitet. Die Wahl ist notwendig geworden, um einen neuen Stadtoberhaupt zu bestimmen.

Heute, am 11. März, wurden die Bewerber bekannt gegeben. Auffällig ist, dass unter den Kandidaten keine Frauen sind, was die Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit in der Politik erneut anheizt. Unter den acht Männern sind sowohl bekannte Gesichter als auch neue Bewerber, die um die Stimme der rund 51.000 wahlberechtigten Bürger in der Stadt werben wollen.

Die Kandidaten im Detail

Zur neuen Bewerberliste gehören:

  • Olaf Schümann (Werteunion): Ein Wirtschaftskaufmann und Agraringenieur, der sich aktiv in den Unternehmeraufstand MV und Bauernprotesten engagiert.
  • Stefan Schwabbauer: Betriebs-/Vertriebsleiter und ehemaliger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Burg Stargard 2015.
  • Sascha Lübs: Der leitende Mitarbeiter des Soziokulturellen Bildungszentrums (SKBZ).

Zu den bereits bekannten Kandidaten zählen:

  • Frank Benischke (CDU): Neuwoges-Chef und Kreistags-Fraktionsvorsitzender.
  • Tim Großmüller (Stabile Bürger Neubrandenburg): Ein Unternehmer und Gegner von Amtsinhaber Witt.
  • Jens Kreutzer (Bündnis Sahra Wagenknecht): Der stellvertretende Stadtpräsident und leitender Mitarbeiter einer Krankenkasse.
  • Nico Klose: Bürgermeister von Neverin, unterstützt von SPD und Bündnis 90/Die Grünen.
  • Tobias Köhler: Handwerker.
  • Ralph-Jörn Kurschus: Rechtsanwalt.

Die mögliche Stichwahl zwischen den zwei bestplatzierten Bewerbern ist für den 25. Mai angesetzt, sollte im ersten Wahlgang kein eindeutiger Sieger hervor gehen.

Wählerkreis und Wahlbedingungen

Die Wahlberechtigung in Neubrandenburg betrifft etwa 51.000 Bürger, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und entweder die deutsche oder EU-Staatsbürgerschaft besitzen. Zudem müssen die Wähler seit mindestens 37 Tagen ihren Wohnsitz in Neubrandenburg haben. Diese Bestimmungen sollen sicherstellen, dass die Stimme der Bevölkerung innerhalb der Stadt gehört wird.

Wie die Berichterstattung von Nordkurier und Welt berichtet, birgt die bevorstehende Wahl eine bedeutende Möglichkeit, die politische Landschaft Neubrandenburgs neu zu gestalten. Dies geht einher mit der aktuellen Diskussion über die Rolle der Oberbürgermeister in der Kommunalpolitik, die nach den Rücktritten in verschiedenen Städten in Deutschland erneut verstärkt in den Fokus rückt, wie auch Staatsanzeiger feststellt.