Die Sicherheitslage im Ostseeraum hat sich aufgrund einer steigenden Zahl mutmaßlicher Sabotageakte verschärft. Angesichts dieser Bedrohung hat die NATO jüngst beschlossen, die Patrouillen in der Ostsee zu verstärken. An dieser Mission, unter dem Titel „Baltic Sentry“, nimmt auch Deutschland aktiv teil, wie MDR berichtet. Diese Maßnahme wurde als Reaktion auf mehrere Vorfälle, einschließlich der Zerstörung von Unterseekabeln, initiiert.
Bundeskanzler Olaf Scholz bestätigte die Beteiligung Deutschlands mit verfügbaren Marine-Möglichkeiten. Die Koordination der patrouillierenden Kräfte erfolgt von Rostock aus, wo auch eine Sicherheitskonferenz mit der Rüstungsindustrie zum Thema Drohnen-Entwicklung geplant ist. NATO-Generalsekretär Mark Rutte betonte, dass die genauen Zahlen der eingesetzten Schiffe nicht veröffentlicht werden, um potenzielle Gegner nicht zu informieren, wie von NDR hervorgehoben.
Zusammenarbeit der NATO-Staaten
Bei einem Treffen in Helsinki einigten sich die NATO-Anrainer-Staaten auf die verstärkte Überwachung der Ostsee. Dies ist ein direkter Schritt zur Abschreckung feindlicher Aktivitäten, insbesondere angesichts des Verdachts auf Sabotageakte durch Russland und China. In einer aktuellen Ermittlung beschäftigt sich die finnische Kriminalpolizei mit dem Tanker „Eagle S“, der für die Zerstörung mehrerer Unterseekabel verantwortlich gemacht wird. Das Schiff, das vor Finnlands Küste festgesetzt wurde, umgibt eine Sperrzone, und die Ermittler haben bereits den vier Meter langen und zehn Tonnen schweren Anker geborgen, wie Tagesschau berichtet.
Diese Vorfälle haben die NATO-Mitglieder dazu veranlasst, Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und auszubauen. Es müssen dringend Maßnahmen gegen die sogenannte „Schattenflotte“ getroffen werden, die im Verdacht steht, EU-Öl-Sanktionen zu umgehen und damit die Sicherheit der Region zu gefährden. Dies stellt nicht nur eine direkte Bedrohung für die maritime Sicherheit dar, sondern auch für die Umwelt, da russische Öltanker in der Ostsee unterwegs sind und sich auf gefährliche Manöver einlassen. Ein Beispiel ist ein Öltanker, der vor Rügen vor Anker lag und seine Ladung im Seegebiet von Kaliningrad umfüllte, was ernsthafte Bedenken hinsichtlich ökologischer Risiken aufwirft.
Schutz kritischer Infrastruktur
In der Ostsee verlaufen tausende Kilometer an Datenleitungen, Stromtrassen und Pipelines. Das Schiff „Yi Peng 3“ steht im Verdacht, in Verbindung mit beschädigten Datenkabeln zu stehen. Der Fokus der NATO-Patrouillen liegt verstärkt auf der Überwachung dieser Infrastruktur, um zukünftige Sabotageakte zu verhindern. Die NATO-Staaten nehmen den Schutz kritischer Infrastrukturen ernst, weshalb künftig auch Schiffsversicherungszertifikate überprüft und Maßnahmen gegen alte Schiffe verschärft werden sollen.
Die gesammelten Erkenntnisse und Maßnahmen sollen die Staaten in der Region stärken und ihre Reaktionen auf mögliche Bedrohungen verbessern. Der gemeinsame Kurs der NATO-Anrainer lässt darauf schließen, dass man entschlossen gegen jede Form der Gefährdung vorgehen will.