Prof. Dr. Theo Hartogh, ein bedeutender Pionier der Musikgeragogik, hat maßgeblich zur Etablierung dieser Disziplin beigetragen. Nach vielen Jahren an der Universität Vechta wird er Ende März 2025 in den Ruhestand gehen. Hartogh, der 1957 in Cloppenburg geboren wurde, hat sein ganzes Berufsleben der musikalischen Bildung im Alter gewidmet und seine Habilitation in einem damals noch jungen Forschungsfeld abgeschlossen, das sich mit der Förderung älterer Menschen durch Musik beschäftigt. mynewsdesk.com berichtet, dass Hartogh zwischen 2009 und 2024 auch als zweiter Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik e.V. fungierte.

Seine Studien in den Bereichen Schulmusik, Klavier, Musikwissenschaft und Biologie an den Universitäten Hannover und Hamburg legten die Grundlage für einen Werdegang, der ihn vom Referendariat bis hin zu einer Professur für Musikpädagogik führte. Dabei vereinte er verschiedene Fachrichtungen und setzte neue Maßstäbe in der interdisziplinären Zusammenarbeit, insbesondere mit der Sozialen Arbeit und der Alterspsychologie.

Ein Lebenswerk für ältere Menschen

Die Musikgeragogik, ein noch relativ neues Fachgebiet, hat das Ziel, älteren Menschen Freude und ein besseres Lebensgefühl durch musikalische Aktivitäten zu vermitteln, ohne dabei den Anspruch auf Perfektion zu stellen. alle-noten.de informiert, dass Musik einen bedeutenden Einfluss auf die emotionalen und sozialen Kompetenzen von Senioren hat. Diese Disziplin nutzt die positiven Effekte der Musik, um die Erinnerungsfähigkeit von Demenzpatienten zu unterstützen und das Wohlbefinden zu steigern.

Hartogh hebt hervor, dass es bei der Arbeit mit älteren Menschen weniger um therapeutische Aspekte geht, sondern vielmehr um das Recht auf Teilhabe und Freude an musikalischen Erlebnissen. Musik kann die Stimmung heben und das Verlangen nach Wärme und menschlicher Verbindung fördern. Studien zeigen, dass Erinnerungen bei Demenzkranken durch Musik geweckt werden können, was zur Verbesserung der emotionalen Gesundheit führt.

Praktische Umsetzung und weitere Entwicklungen

Die Musikgeragogik nutzt eine Vielzahl von Aktivitäten, um Senioren zu erreichen. Aktivitäten wie gemeinsames Singen, Musizieren und kulturelle Angebote in Pflegeeinrichtungen tragen deutlich zur soziale Interaktion und Gemeinschaftsbildung bei. goldene-senioren.de beispielsweise hebt hervor, dass Musiktherapien in verschiedenen Einrichtungen regelmäßig durchgeführt werden, um die Kommunikationsfähigkeit und das emotionale Wohlbefinden von Senioren zu fördern.

Hartogh war auch an der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik und an der Bundesinitiative Musik und Demenz beteiligt, deren Ziel es ist, bedarfsgerechte musiktherapeutische Angebote zu schaffen. Neben seiner unterrichtenden Funktion war er auch in Forschungsprojekten aktiv und hat bedeutende Fortschritte in der Musikgeragogik erzielt, die mittlerweile auch in hochschulzertifizierten Weiterbildungen in Deutschland und der Schweiz integriert sind.

Bevor er sich in den Ruhestand verabschiedet, plant Hartogh jedoch weitere wissenschaftliche Aktivitäten, darunter neue Publikationsprojekte und die Betreuung von Abschlussarbeiten. Auch nach seiner Pensionierung möchte er in Kontakt mit seinen Kollegen bleiben und weiterhin zur Entwicklung der Musikgeragogik beitragen.