Am Donnerstagmorgen, den 14. Februar 2025, ereignete sich in der Münchener Innenstadt ein schwerer Vorfall, als ein Auto mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschenansammlung fuhr. Die Generalstaatsanwaltschaft der Stadt spricht von einer vorsätzlichen Tat, die 36 Personen verletzte, darunter ein zweijähriges Mädchen, das sich in kritischem Zustand befindet. Der 24-jährige mutmaßliche Täter, Farhad N., ein afghanischer Asylbewerber, wurde festgenommen. Die Polizei geht von einem islamistischen Motiv aus und betrachtet ihn als Einzeltäter. Augenzeugen berichten, dass der Täter nach dem Vorfall „Allahu Akbar“ gerufen und zugegeben haben soll, den Wagen absichtlich in die Menschenmenge gesteuert zu haben.
Der Vorfall ereignete sich, als Farhad N. einen Polizeiwagen überholte und die Kontrolle über sein Fahrzeug direkt in das Ende eines Demonstrationszuges brachte. In Münchener Krankenhäusern werden die Verletzten behandelt, und einige von ihnen mussten operiert werden. Der Innenminister betonte, dass die Opfer zufällig ausgewählt wurden. Farhad N. war 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen, hatte einen gültigen Aufenthaltstitel sowie eine Arbeitserlaubnis und war nicht ausreisepflichtig.
Politische Reaktionen und Sicherheitslage
Die Münchner Polizei gab bekannt, dass nach dem Vorfall keine Gefahr mehr für die Bevölkerung bestehe. Politiker und Gewerkschaften äußerten sich bestürzt über diese Tat und forderten ein hartes Durchgreifen sowie eine schnelle Klärung der Umstände. Farhad N. wird voraussichtlich am Freitagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt, wobei ihm unter anderem versuchter Mord in 36 Fällen vorgeworfen wird.
Nur wenige Stunden nach dem Anschlag versuchten Rechtsextremisten, die Situation für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Am Anschlagsort kam es zu Provokationen durch fünf Personen aus dem rechtsextremen Spektrum, die Parolen riefen und Flyer verteilten. Die Polizei intervenierte sofort, um die Provokation zu beenden. Der Polizeivizepräsident Christian Huber bestätigte den Vorfall in einer Pressekonferenz. Zudem steht für Samstag ein Demonstrationszug der Querdenker-Szene an, der am Tatort vorbeiführen soll.
Hintergrund zur Migration und Kriminalität
Angesichts dieser tragischen Ereignisse ist es wichtig, den Kontext zur Migration und Kriminalität zu betrachten. Ein kleiner Teil der Migranten ist straffällig, und sie fallen insgesamt häufiger mit Straftaten auf als Nichtmigranten. Dennoch ist die Kriminalität unter volljährigen Migranten mit Zugang zum Arbeitsmarkt selten. Gewaltdelikte unter Geflüchteten können durch Konflikte in Gemeinschaftsunterkünften und soziale Isolation beeinflusst werden. Studien zeigen, dass Gewalt in diesen Kontexten oft mit früheren Gewalterfahrungen gekoppelt ist.
Die Migrationsbewegungen der letzten Jahre haben zu einem Anstieg der Flüchtlingszahlen geführt. Von 2012 bis 2018 stieg die Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge von 550.000 auf knapp 1,8 Millionen. In Bezug auf die Kriminalität ist es zu betonen, dass die Gesamtzahl registrierter Straftaten in vielen Bereichen sogar rückläufig ist. Der Anteil der Zuwanderer unter Tatverdächtigen lag 2019 bei etwa 8 Prozent, ohne ausländerrechtliche Verstöße. Die Beschäftigungsmöglichkeiten und Integrationsanstrengungen sind entscheidend für die Kriminalitätsrisiken unter Migranten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die traurigen Ereignisse in München nicht isoliert betrachtet werden können. Es ist wichtig, die zugrunde liegenden Probleme innerhalb des Migrationskontextes zu erkennen und angemessene Maßnahmen zur Prävention und Integration zu fördern, um die Gesellschaft insgesamt zu schützen und zu stärken.