Am 8. Februar 2025 fanden in München massive Proteste gegen einen Rechtsruck in Deutschland statt. Laut Angaben der Polizei waren mehr als 200.000 Menschen auf der Theresienwiese versammelt, während die Veranstalter der Großdemo von über 320.000 Teilnehmenden sprachen. Die Demonstration, organisiert vom gemeinnützigen Verein „München ist bunt“, begann um 14 Uhr und verlief friedlich, so ein Polizeisprecher. Teilnehmende trugen Plakate mit auffälligen Slogans wie „Faschismus bekämpft man nicht mit Abschiebungen“ und „Bunt statt braun“.
Diese Kundgebung sollte ein Zeichen für Vielfalt, Menschenwürde und Demokratie setzen. Ein Redner aus Österreich warnte die Anwesenden vor ähnlichen politischen Verhältnissen wie in seinem Heimatland, wo die FPÖ und die ÖVP über eine Koalition verhandeln. Unter den Unterstützern der Demo befanden sich zahlreiche Organisationen, darunter die Kirchen, das Filmfest München sowie die beiden großen Münchner Fußballvereine, FC Bayern und TSV 1860. Der Münchner CSU-Chef und Bayerns Justizminister Georg Eisenreich blieb dem Protest jedoch fern, um keine negative Stimmung gegen die Asyl- und Zuwanderungspolitik über die Union zu fördern.
Ein breites Bündnis für Vielfalt
Die Organisatoren der Veranstaltung wollten auf die Gefahren von Hass und rechtsextremen Gruppen aufmerksam machen. In den letzten Wochen hatten ähnliche Demonstrationen in anderen Städten, wie Berlin und Hannover, Stattgefunden. In Berlin etwa demonstrierten zwischen 160.000 und 250.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und forderten eine klare Abgrenzung der CDU von der AfD. Diese politischen Entwicklungen führen dazu, dass die AfD in Umfragen nun mehr als 20 Prozent der Stimmen hat und sich zur zweitstärksten Kraft hinter der Union etabliert hat.
Die Münchner Demonstration wurde von über 150 prominenten Akteuren und Gruppen unterstützt, einschließlich der „Omas gegen Rechts“ und des bayerischen Journalisten-Verbandes. Um den Teilnehmern die Anreise zu erleichtern, stellte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zusätzliche U-Bahnzüge zur Verfügung und war mit 40 Mitarbeitern vor Ort, um den Verkehr zu lenken und Informationen bereitzustellen.
Friedliches Zeichen für die Demokratie
Die Botschaft der Demonstranten war klar: „Demokratie braucht dich!“ Der ursprüngliche Standort der Demo war der Geschwister-Scholl-Platz, wurde aber aufgrund der hohen Teilnehmerzahl auf die Theresienwiese verlegt. Die Teilnehmenden wurden encouraged, in bunter Kleidung zu erscheinen und Schilder sowie Plakate mitzubringen, um ein starkes Zeichen für Diversität und den demokratischen Zusammenhalt zu setzen. Die Stimmung war trotz der enormen Teilnehmerzahl friedlich, was die Organisatoren und die Polizei als Erfolg wertschätzten.
Insgesamt zeigte die Mobilisierung in München nicht nur die breite Ablehnung gegen rechtsextremistische Strömungen in Deutschland, sondern auch den ungebrochenen Willen vieler Bürger, sich aktiv für eine vielfältige und offene Gesellschaft einzusetzen. Diese Art von Engagement wird als dringend notwendig angesehen, insbesondere in politischen Zeiten, in denen der Druck durch rechtsextreme Ideologien wächst.
Weitere Informationen zu den politischen Hintergründen und den laufenden Diskussionen über die AfD und rechtsextreme Tendenzen finden Sie in den Berichten von PNP, Merkur sowie Zeit.