München plant, sich für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 zu bewerben. Dies ist der nächste Schritt auf dem Weg zu den begehrten Sportveranstaltungen, welches von der Stadtverwaltung am 31. Januar 2025 beschlossen wurde. Bis Ende Mai 2025 soll ein umfassendes Konzept ausgearbeitet werden, das am 5. Februar 2025 in die Vollversammlung des Stadtrats eingebracht wird. Der Anlass hierfür ist ein Fragenkatalog des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der die Entwicklung einer soliden Bewerbung fordert. München wird in diesem Zusammenhang als einer von fünf möglichen Austragungsorten gehandelt, neben Berlin, Hamburg, Leipzig und Nordrhein-Westfalen.

Der entscheidende Faktor für die Bewerbung wird die Bürgerbeteiligung sein. Ein Bürgerentscheid ist Voraussetzung für die Offizialisierung der Olympiabewerbung, was auch die Lehren aus vergangenen Initiativen widerspiegelt. Frühere Olympia-Vorhaben scheiterten häufig am Widerstand der Bevölkerung, insbesondere in Städten wie München und Hamburg. Ein breites Bündnis in der Stadt setzt sich jedoch aktiv für eine Bewerbung ein und sieht darin eine Chance für München.

Regionalentwicklung und Nachhaltigkeit

Der Olympiapark in München, der seit über 50 Jahren besteht, wird als Beispiel für nachhaltige Nutzung betrachtet. Wolfgang Stefinger, Bundestagsabgeordneter der CSU, informierte über die Renovierungsarbeiten im Park, die bis 2037 abgeschlossen sein sollen. Der Fokus liegt dabei auf der Maximierung der Nutzung bereits vorhandener Sportstätten, um Neubauten zu vermeiden, was auch die Haltung der Bundesregierung unterstreicht. Diese Strategie stößt auf breite Unterstützung, da nachhaltige Entwicklung für zukünftige Großveranstaltungen von zentraler Bedeutung sein wird.

Die Bundesregierung hat zudem schriftlich festgelegt, dass Deutschland sich um die Olympischen Spiele 2040 bewerben möchte, was 50 Jahre nach der deutschen Einheit den zeitlichen Rahmen bildet. Die Spiele 2036 stehen jedoch weiterhin zur Diskussion. Der DOSB plant bereits, im Dezember 2023 einen unverbindlichen Dialog mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) aufzunehmen, um die Chancen zu evaluieren. Die Spekulationen deuten darauf hin, dass Indien als mögliche Gastgebernation für die Spiele 2036 gehandelt wird.

Nachhaltige Standards für die Olympischen Spiele

Ein zentrales Anliegen der aktuellen Olympia-Bewerbung ist die Einhaltung höchster Standards in der Nachhaltigkeit. Ab 2030 sind laut IOC alle Olympischen Spiele klimaschonend abzuhalten. Die Olympischen Spiele in Paris 2024 setzen bereits neue Maßstäbe und sollen den CO2-Ausstoß im Vergleich zu den vorherigen Spielen drastisch reduzieren. Auch in Deutschland wird angestrebt, alle vorhandenen oder temporären Sportstätten zu nutzen, um den ökologischen Fußabdruck signifikant zu verringern.

Um Emissionen zu minimieren, verfolgt das Organisatorenteam Konzepte in Bereichen wie Verkehr, Logistik und Energie. Wichtige Maßnahmen sind die verstärkte Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs, der Bahn sowie von Ökostrom. Unvermeidbare Emissionen sollen durch lokale und internationale Projekte, wie das Aufforstungsprojekt „Olympischer Wald“ in der Sahelzone, kompensiert werden. Diese Schritte sind entscheidend, um die wachsenden Anforderungen an Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu erfüllen und die Bevölkerung von den Vorteilen einer Olympiabewerbung zu überzeugen.

Das finale Bewerbungskonzept des DOSB soll bis Dezember 2025 präsentiert werden, und die nächste Weiche wird auf der Mitgliederversammlung des DOSB im gleichen Monat gestellt. München steht somit am Beginn eines möglicherweise historischen Kapitels, in dem die Stadt nicht nur sportliche, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen möchte.