In einem aufsehenerregenden Prozess, der mehr als 26 Jahre nach dem Mord an einem türkischen Gastwirt in Würzburg stattfindet, stehen zwei Männer wegen des Verbrechens vor Gericht. Die Angeklagten, ein 67-jähriger Darlehensgeber und sein 49-jähriger Sohn, werden beschuldigt, in die tödlichen Schüsse verwickelt gewesen zu sein, die am 5. Januar 1999 in der Gaststätte des Opfers fielen. Die Staatsanwaltschaft vertritt die Auffassung, dass der Vater den Mord geplant hat, um einen Schuldner, der ein Darlehen nicht zurückzahlte, abzuschrecken. Der mutmaßliche Grund für das Verbrechen liegt in einem Streit über ein Bürgschaftsverhältnis, das der Gastwirt für ein Darlehen von mehreren 10.000 D-Mark eingegangen war, das Ende der 90er Jahre vergeben wurde. Die Angeklagten geben in der ersten von über 40 Verhandlungstagen keine Stellungnahme ab, wie PNP berichtet.

Der Gastwirt, 55 Jahre alt zum Zeitpunkt seines Todes, erhielt die Schüsse laut Anklage von dem damals 23-jährigen Sohn des Darlehensgebers. Experten führen aus, dass eine gesamte Revolvertrommel leer geschossen wurde, bevor der Gastwirt starb. Der 49-Jährige hat angemerkt, dass er staatenlos sei und beschreibt sich als ältesten Sohn. Interessanterweise wurde die Familie des Darlehensgebers als streng patriarchalisch strukturiert beschrieben, was zu den Spannungen beitragen könnte, die schließlich zu dem tödlichen Vorfall führten. Laut der Verteidigung gibt es jedoch keine direkten Beweise oder Zeugen, die die Täterschaft der Angeklagten belegen könnten.

Mangelnde Beweise und die verschwundene Tatwaffe

Die seit damals verschwundene Tatwaffe spielt eine zentrale Rolle in dem Verfahren. Bei einer Suchaktion im Frühjahr 2024 konnte sie nicht gefunden werden. Zudem zeigten die Ermittlungen, dass Schmauchspuren nicht den Angeklagten zugeordnet werden konnten. Der Darlehensgeber und sein Sohn finden sich jetzt in einer rechtlichen Auseinandersetzung wieder, die von den erdrückenden Schatten der Vergangenheit und dem Mangel an handfesten Beweisen geprägt ist. Sollte das Gericht erkennen, dass das Tötungsdelikt nicht nachweisbar ist, könnte das Verfahren eingestellt werden. Dies würde eintreten, wenn die Verjährung für andere Delikte greift, wie Nordbayern berichtet.

Die jahrzehntelange Auseinandersetzung um dieses Verbrechen spiegelt nicht nur die persönlichen Tragödien der Betroffenen wider, sondern berührt auch umfassendere gesellschaftliche Fragen über Sicherheit und Gerechtigkeit. Gemäß der aktuellen PKS 2023 wird die Kriminalitätslage in Deutschland ständig analysiert, um solchen Vorfällen besser vorzubeugen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.