Am Mittwoch, den 5. Februar 2025, wird am Landgericht Karlsruhe das Urteil im Mordprozess gegen ein Ehepaar erwartet. Angeklagt sind ein 52-jähriger Mann und seine 45-jährige Ehefrau, die beschuldigt werden, für den gewaltsamen Tod eines 63-Jährigen verantwortlich zu sein. Der Vorfall ereignete sich in einem Wald bei Karlsruhe, und laut Anklage war ein Streit über die Trennung ihrer Kinder der Auslöser für die tödlichen Auseinandersetzungen.
Die Staatsanwaltschaft hat für beide Angeklagten eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Diese Form der Strafe hat in Deutschland keine zeitliche Obergrenze und wird in der Regel bei schweren Verbrechen wie Mord verhängt. Laut anwalt.de müssen jedoch bestimmte Bedingungen erfüllt sein, bevor eine Haftstrafe ausgesetzt werden kann. Dazu zählt, dass 15 Jahre der Strafdauer abgesessen werden und kein „besonderer Schwere der Schuld“ festgestellt werden darf.
Details zum Tatverlauf
Das Mordgeschehen fand am 1. Februar 2024 statt. Das Opfer wurde zuerst mit Pfefferspray kampfunfähig gemacht und dann mit einem Klappmesser angegriffen, wobei es 46 Stiche und Schnitte erlitt. Die grausame Tat kam ans Licht, als ein Spaziergänger die Leiche entdeckte. Das Ehepaar wurde etwa zwei Wochen später am Flughafen Straßburg festgenommen.
Im Prozess hat der Angeklagte seine Tat gestanden und sich dabei auf Notwehr berufen, während die Verteidigung der Ehefrau einen Freispruch fordert. Parallel dazu hat der Sohn des Opfers sich als Nebenkläger den Forderungen der Staatsanwaltschaft angeschlossen und sucht Gerechtigkeit für seinen Vater.
Rechtliche Grundlagen der lebenslangen Freiheitsstrafe
In Deutschland wird bei einer lebenslangen Freiheitsstrafe eine besondere Regelung angewendet. Wie studyflix erklärt, bleibt nach der Verbüßung von mindestens 15 Jahren einer lebenslangen Haft die Möglichkeit auf Aussetzung des Restes der Strafe zur Bewährung, sofern die Verurteilten keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit darstellen. Im Vergleich dazu wird die „besondere Schwere der Schuld“ angewandt, wenn die Tat besonders verwerflich oder grausam war.
Die Verteidigung des Angeklagten plädiert auf Totschlag in einem minder schweren Fall, was eine Maximalstrafe von acht Jahren nach sich ziehen könnte. Das Urteil des Gerichts wird somit nicht nur für die Angeklagten, sondern auch für die Hinterbliebenen des Opfers von enormer Bedeutung sein. In der Gesellschaft weckt dieser Fall grundlegende Fragen zu Recht und Gerechtigkeit in der deutschen Justiz.