Die Schlösser GmbH & Co. KG, ein bedeutender Arbeitgeber in Mengen, wird seit Januar von Rebecca Adams und ihrem Mann Andreas geleitet. Mit ihren 31 Jahren ist Rebecca Adams die Ururenkelin von Carl Schlösser, dem Gründer des Unternehmens, das 1897 gegründet wurde. Unter ihrer Führung beschäftigt das Unternehmen rund 350 Mitarbeiter und produziert täglich über fünf Millionen Dichtungen und Stanzteile. Vor ihrem Einstieg ins Familienunternehmen arbeitete Rebecca als Trainee bei EnBW in Stuttgart und hat Betriebswirtschaftslehre für Industrieunternehmen sowie einen Master in Organisationsdesign abgeschlossen. Ihr Vater, Reinhard Adams, war 35 Jahre Geschäftsführer und ging Ende des vergangenen Jahres in den Ruhestand.
Das neue Führungsteam setzt sich aus Rebecca Adams, Andreas Adams, Simon Weber und Marcel Geiselhart zusammen. Laut Rebecca Adams ist ihr Führungsstil ähnlich menschlich und sozial geprägt wie der ihres Vaters. Flexible Arbeitszeitmodelle werden angeboten, jedoch steht keine Vier-Tage-Woche auf der Agenda.
Herausforderungen und Chancen
Das Unternehmen sieht sich Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber. Trotz dieser Herausforderungen hat die Schlösser GmbH bislang keine Kurzarbeit anmelden müssen, ist jedoch von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage betroffen. Die Branchen, in denen das Unternehmen tätig ist, sind wirtschaftlich miteinander verbunden, was die Auswirkungen der Wirtschaftskrise verstärkt.
Familienunternehmen wie die Schlösser GmbH spielen eine zentrale Rolle in der deutschen Wirtschaft. Sie stellen etwa 90 % aller Unternehmen in Deutschland dar und beschäftigen mehr als 60 % aller Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft. Diese Unternehmen sind oft gut positioniert, um Verluste in Krisenzeiten zu tragen, um Entlassungen zu vermeiden. Zentrale Erfolgsfaktoren sind dabei Flexibilität, starke Werte sowie eine loyale Unternehmenskultur.
Nachfolgeplanung als Herausforderung
Die Nachfolge ist eine der größten Herausforderungen für Familienunternehmen. Nur etwa 30 % der Familienunternehmen schaffen den Übergang zur zweiten Generation, und dieser Anteil sinkt auf 10 % zur dritten und weniger als 5 % darüber hinaus. Der Prozess der Nachfolgeregelung erfordert umfassende Planung, Einbindung der Familie sowie gegebenenfalls externe Beratung. Dabei spielen auch steuerliche und rechtliche Aspekte sowie die Eignung und Qualifikation der Nachfolger eine wichtige Rolle.
In Deutschland stehen jährlich rund 30.000 Familienunternehmen vor der Herausforderung einer Unternehmensübergabe, was etwa 480.000 Beschäftigte betrifft. Die Bedeutung von Familienunternehmen wird auch in Zukunft hoch bleiben, insbesondere in Zeiten globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Digitalisierung. Die Schlösser GmbH ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Nachfolge und zeigt, wie familiäre Werte und moderne Geschäftsstrategien Hand in Hand gehen können.
Um den Herausforderungen der Nachfolge zu begegnen, ist es essentiell, frühzeitig zu planen, die Familie in den Prozess einzubeziehen und die Nachfolger entsprechend zu qualifizieren. Innovationen und effektive Unternehmensführung in Familienunternehmen können entscheidend für den langfristigen Erfolg und die Stabilität in der Wirtschaft sein.
Für weitere Informationen zu diesem Thema verweisen wir auf die Artikel von Schwäbische, DUB sowie IfM Bonn.