Ida Luise Zielke, eine 17-jährige Schülerin aus der Müritzregion, hat kürzlich ihren Jagdschein erfolgreich erworben. Damit zählt sie zu den jüngsten Jägerinnen in Deutschland und beweist, dass das Interesse an der Jagd zunehmend auch jüngere Menschen und insbesondere Frauen anzieht. Ihre Motivation, diese Herausforderung anzugehen, resultiert nicht nur aus ihrer Liebe zur Natur, sondern auch aus dem Wunsch, zu verstehen, woher ihr Fleisch kommt. Dies ist ein zunehmender Trend, der auch durch die aktuellen Statistiken belegt wird: Der Anteil der Frauen in Jagdausbildungen ist von 20% auf 28% gestiegen, was zeigt, dass die Jagd auch für diese Gruppe attraktiver wird, so der Deutsche Jagdverband.
Der Weg zum Jagdschein ist für Ida alles andere als einfach. Ihr Lehrgang, der an einer Jagdschule in Rumpshagen stattfand, dauerte zwei Wochen und erforderte umfangreiche theoretische und praktische Kenntnisse. Ida empfand die Wissensvermittlung als herausfordernder als ihre Schulprüfungen. Dabei sammelte sie wertvolle praktische Erfahrungen mit einem erfahrenen Jäger und war aktiv an der Schießausbildung beteiligt, die auf einem Schießplatz in Neubrandenburg stattfand. Der Schießtest umfasste verschiedene Disziplinen, darunter das Bockschießen sowie das Schießen auf einen laufenden Keiler, und fand starkes Interesse bei den Prüflingen. Für Ida war es bemerkenswert, dass sie zuvor nur einmal geschossen hatte und nun die Prüfungen mit einem guten Ergebnis bestand.
Ein Trend in der Jagd
Die Ergebnisse der dritten Jungjägerbefragung, die vom Deutschen Jagdverband durchgeführt wurde, zeigen, dass der Anteil der weiblichen Jagdschüler mittlerweile bei 24% liegt. Auch das Durchschnittsalter der Jagdschülerinnen ist von 36 auf 33 Jahre gesunken, was darauf hindeutet, dass jüngere Menschen, wie Ida, immer stärker an der Jagdausbildung interessiert sind. Besonders bemerkenswert ist auch, dass 21% der Befragten vor der Ausbildung keine Jagderfahrung hatten, was die Zugänglichkeit und Popularität der Jagd weiter erhöht.
Ida plant, die Jagd zunächst als Hobby zu betreiben, hat jedoch auch berufliche Ambitionen in der Forstwirtschaft. Trotz der Tatsache, dass viele ihrer Altersgenossen vegan leben, hat sie bisher keine negativen Reaktionen auf ihr Interesse an der Jagd erfahren. Dies zeugt von einem sich wandelnden gesellschaftlichen Klima, in dem Jagd und Naturverbundenheit wieder an Bedeutung gewinnen.
Kosten und Herausforderungen der Ausbildung
Die Kosten für die Jagdausbildung sind nicht unerheblich. Ein eigener Jagdschein kostet mindestens 2000 Euro, während ein Gewehr etwa 3500 Euro kostet. Diese Investitionen sind für viele angehende Jägerinnen und Jäger ein wichtiger Punkt. 63% der Befragten aus der Jungjägerbefragung gaben an, sich ehrenamtlich engagieren zu wollen, und 41% waren bereits in Jagdverbänden aktiv. Diese Zahlen spiegeln das wachsende Engagement und das Interesse junger Menschen in diesem Gebiet wider.
Insgesamt zeigt das steigende Interesse an Jagdausbildungen sowie die Zunahme weiblicher Teilnehmer, dass die Jagd in Deutschland ein dynamisches und sich veränderndes Gesicht zeigt. Immer mehr junge Menschen, wie Ida, brechen mit traditionellen Klischees und bringen frischen Wind in die Welt der Jäger.