Seit dem 1. Januar 2024 beträgt der Mindestlohn in Deutschland 12,41 Euro und ist somit in den letzten zehn Jahren um 46 Prozent gestiegen. Im europäischen Vergleich rangiert Deutschland im Jahr 2024 mit diesem Betrag auf dem vierten Platz, hinter Luxemburg, den Niederlanden und Irland, die höhere Mindestlöhne haben. Bulgarien bildet das Schlusslicht mit einem Mindestlohn von 2,85 Euro.
Die durchschnittliche Anhebung des Mindestlohns in den EU-Ländern lag bei 9,7 Prozent aufgrund hoher Inflationsraten. Deutschland wies jedoch nur einen Anstieg von 3,4 Prozent auf, was im EU-Vergleich einen der niedrigsten Werte darstellt. Der Wunsch nach einer höheren Anhebung ist spürbar, insbesondere da Politiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz eine Erhöhung auf 15 Euro fordern.
Zukünftig müssen die EU-Mitgliedsstaaten gemäß einer neuen Richtlinie bis spätestens November 2024 einen Mindestlohn festlegen, der mindestens 60 Prozent des Medianlohns oder 50 Prozent des Durchschnittslohns entspricht. Derzeit erfüllen lediglich Slowenien, Portugal und Frankreich diese Bestimmung. Deutschland hätte bereits im Jahr 2023 einen Mindestlohn von 13,61 Euro und 2024 rund 14 Euro einführen müssen, um den Kriterien zu entsprechen.
Eine weitere Analyse zeigt, dass in sechs EU-Ländern, darunter Deutschland, der Kaufkraftgewinn des Mindestlohns um ein Prozent oder mehr gesunken ist. Deutschland steht vor der Herausforderung, die Lebenshaltungskosten und Mindestlohnanhebungen in Einklang zu bringen, um Arbeitnehmern eine faire Bezahlung zu gewährleisten.
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