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Mindestlohn in Deutschland: EU-Vergleich und geplante Erhöhungen

Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns vor zehn Jahren hat die Arbeitswelt in Deutschland maßgeblich verändert. Zum 1. Januar 2024 beträgt der Mindestlohn 12,41 Euro pro Stunde, was einer Steigerung um 46 Prozent im Vergleich zu 2015 entspricht. Diese Erhöhungen sind notwendig, da Inflation und andere Krisen die Lebenshaltungskosten erhöht haben. Sollte ein Arbeitgeber weniger als den gesetzlichen Mindestlohn zahlen, würde dies als Straftat gelten.

Im EU-Vergleich rangiert Deutschland 2024 mit seinem Mindestlohn auf dem vierten Platz. Nur Luxemburg, die Niederlande und Irland weisen höhere Mindestlöhne auf. In Bulgarien liegt der Mindestlohn mit 2,85 Euro als Schlusslicht der Statistik. Die Höhe des Mindestlohns in Deutschland kann als solide angesehen werden, zeigt jedoch Schwächen in Bezug auf die jährliche Anpassung im Vergleich zu anderen EU-Ländern.

Obwohl Deutschland im absoluten Ranking gut positioniert ist, zeigt eine andere Statistik einen anderen Trend. Die Anpassung des Mindestlohns im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr lag im EU-Durchschnitt bei 9,7 Prozent. Deutschland hingegen verzeichnete nur eine Anhebung um 3,4 Prozent und belegt damit den vorletzten Platz in dieser Statistik. Politische Diskussionen um eine weitere Erhöhung des Mindestlohns, insbesondere auf 15 Euro, könnten in Zukunft neue Entwicklungen in Deutschland prägen.

Ab dem 15. November 2024 müssen EU-Mitgliedstaaten eine Mindestlohnrichtlinie umsetzen, die einen angemessenen Mindestlohn als Anteil des Median- oder Durchschnittslohns festlegt. Bisher erfüllen nur wenige Länder wie Slowenien, Portugal und Frankreich diese Kriterien. Deutschland müsste laut den Vorgaben bereits höhere Mindestlöhne umsetzen, um den Anforderungen gerecht zu werden.

Die Auswirkungen der Mindestlohnanhebungen auf die Kaufkraft zeigen, dass im EU-Durchschnitt ein Gewinn von 2,5 Prozent erzielt wurde. Deutschland gehört jedoch zu den sechs Ländern, in denen der reale Mindestlohn um ein Prozent oder mehr gesunken ist. Diese Entwicklung verdeutlicht die Komplexität der Mindestlohnthematik und die Herausforderungen, die eine gerechte Entlohnung für Arbeitnehmer:innen mit sich bringt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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