EnBW, einer der führenden Energieversorger in Deutschland, erhält eine bedeutende Kapitalerhöhung von drei Milliarden Euro. Diese Entscheidung wurde kürzlich von der grünen Landesregierung Baden-Württemberg genehmigt. Die Finanzierung der Kapitalerhöhung erfolgt jeweils zur Hälfte durch das Land Baden-Württemberg und den Zusammenschluss OEW, bestehend aus neun oberschwäbischen Landkreisen. Somit halten beide Parteien nun fast 47 Prozent an EnBW. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Finanzierung für zukünftige Investitionen in erneuerbare Energien sicherzustellen.
EnBW-Chef Georg Stamatelopoulos hatte sich bereits im Herbst für die Kapitalerhöhung ausgesprochen, betonte jedoch, dass es sich um eine „Herkulesaufgabe“ handle, den hohen Kapitalbedarf zu decken. Das Unternehmen plant, das Investitionsvolumen in Projekte der Energiewende bis 2030 von derzeit 40 Milliarden auf etwa 50 Milliarden Euro zu erhöhen. Geplante Projekte umfassen unter anderem den Neubau von Wind- und Solaranlagen, wasserstofffähigen Gaskraftwerken sowie den Ausbau von Übertragungs- und Verteilnetzen, Elektromobilität und eines Wasserstoff-Kernnetzes, wie auch von bnn.de berichtet wird.
Unterstützung der Regierung
Die Initiative zur Kapitalerhöhung wird von den Regierungsfraktionen Grüne und CDU unterstützt. Das Finanzministerium hat den hohen Kapitalbedarf erkannt und signalisiert Interesse, EnBW bei seinen Vorhaben zu unterstützen. Um den Landeshaushalt nicht direkt zu belasten, könnte die landeseigene Gesellschaft Neckarpri darüber hinaus einen Kredit aufnehmen und mithilfe der EnBW-Dividende tilgen.
Die Entscheidung über die Genehmigung der Kapitalerhöhung könnte im Rahmen der EnBW-Hauptversammlung im kommenden Jahr getroffen werden. Wichtig ist, dass sowohl die OEW als auch der Landtag ihre Zustimmung geben, wobei jede Seite 1,5 Milliarden Euro beisteuert. In der jüngeren Vergangenheit konnte EnBW zudem ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 6,37 Milliarden Euro erzielen, wobei für 2024 ein Rückgang auf bis zu 5,2 Milliarden Euro prognostiziert wird.
Der Weg zur Energiewende
Die Zielsetzung der Kapitalerhöhung steht im Kontext der übergreifenden Bestrebungen Deutschlands, die Energiewende voranzutreiben. Die Ampelkoalition hat die Errichtung erneuerbarer Energien konsequent gefördert, was 2024 zu einem signifikanten Anstieg der installierten Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen führte. Laut dem BDEW-Jahresbericht 2024 erreichten erneuerbare Energien einen Anteil von 58 Prozent an der Bruttostromerzeugung, was eine Vervierfachung der installierten PV-Anlagen im Vergleich zu 2021 darstellt. Dies macht die Notwendigkeit, übertragbare Kapazitäten zu schaffen, besonders wichtig, um die Schwankungen bei Wind und Solar auszugleichen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Entscheidung zur Kapitalerhöhung nicht nur für EnBW, sondern auch für die gesamte Energieversorgung in Deutschland richtungsweisend ist. Die Vorleistungen in erneuerbare Technologien und die Planung weiterer Investitionen sind entscheidend, um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen und die Energiewende kontinuierlich voranzutreiben, wie bdew.de erläutert.