In Berlin sorgte der Auftritt von Micaela Schäfer, einem Erotikmodel und ehemaligen Dschungelcamp-Teilnehmerin, für große Empörung. Bei einer Dschungelcamp-Party präsentierte sie sich mit einem lebenden Kapuzineräffchen als Teil ihres Outfits. Tierrechtsorganisationen, allen voran PETA, kritisierten diesen geschmacklosen Einsatz von Wildtieren im Rahmen gesellschaftlicher Veranstaltungen. Sie forderten eine dringende Überprüfung der Haltungsbedingungen des Affen sowie der Genehmigung der Tiertrainerin zur Zurschaustellung des Tieres.

PETA äußerte in einem Schreiben an Schäfer, dass die Benutzung von Wildtieren zu Promotionszwecken nicht akzeptabel sei. „Affen haben auf einem roten Teppich nichts zu suchen“, sagte die PETA-Fachreferentin Dr. Yvonne Würz und unterstrich, dass solche Auftritte für die Tiere eine Tortur darstellen. Die Organisation stellte klar, dass Tiere fühlende Mitgeschöpfe sind und keine Accessoires.

Rechtliche Schritte und Forderungen

Im Zuge der Kontroversen erstattete PETA Anzeige gegen die Tierhalterin. Die Organisation appellierte an die Veterinäraufsicht Berlin-Mitte, die Haltungsumstände des Affen zu überprüfen und die Einhaltung des Tierschutzgesetzes zu prüfen. Insbesondere wird auf Paragraf 11 verwiesen, der Regelungen für die Haltung und Zurschaustellung von Tieren beinhaltet.

Dr. Würz erklärte, dass Wildtiere häufig unter Zwang dressiert werden, um in der Unterhaltungsbranche eingesetzt zu werden. Besonders bei Primaten, wie den Kapuzineraffen, ist das Fehlen von Sozialkontakt zu Artgenossen problematisch, da sie in der Natur in Gruppen leben und starke soziale Bindungen eingehen. Dieser Umstand wird oft ignoriert, was zu einem großen Leid für die Tiere führt.

Kontext und weitere Probleme

Die Problematik geht über den Einzelfall hinaus. In Deutschland ist der Handel und die Haltung von exotischen Tieren weitgehend unreglementiert. Laut einer Studie des Bundesumweltministeriums trägt der Handel mit exotischen Tieren maßgeblich zum weltweiten Artensterben bei. PETA warnt, dass die Darstellung von Tieren als „Kuscheltiere“ auch die Nachfrage nach exotischen Tieren anheizen kann und somit die bestehenden Missstände in der Haltung von Wildtieren verschärft.

Die Tierrechtsorganisation setzt sich im Allgemeinen gegen Speziesismus ein, eine Diskriminierung von Tieren aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Auch in Zoos, Wildparks und anderen Tierhaltungseinrichtungen leidet eine Vielzahl von Tieren unter engen, unnatürlichen Haltungsbedingungen, die zu physischen und psychischen Problemen führen können. Daher appelliert PETA an die Öffentlichkeit, sich bewusst gegen den Besuch von Einrichtungen einzusetzen, die solche Praktiken unterstützen.

Die Diskussion um Micaela Schäfers Auftritt mit dem Kapuzineräffchen ist somit nicht nur eine Einzelkritik, sondern Teil einer umfassenden Problematik, die das Wohlergehen von Wildtieren in der Unterhaltungsindustrie betrifft. PETA fordert alle Verantwortlichen auf, ihre Entscheidungen zugunsten der Tiere zu überdenken und sich von der falschen Vorstellung zu lösen, dass Tiere für menschliche Unterhaltung genutzt werden sollten.

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