Im Jahr 2024 hat die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) insgesamt 332 Organe transplantiert. Dies stellt einen Rückgang von knapp fünf Prozent gegenüber 2023 dar, als noch 348 Transplantationen durchgeführt wurden. Die Zahl der Lebendspenden sowie Herz- und Lungentransplantationen bei Kindern und Jugendlichen ist jedoch gestiegen, wie mhh.de berichtet.

Die Verteilung der transplantierten Organe im Jahr 2024 war vielfältig: 23 Herzen, 104 Lungen, 76 Lebern, 125 Nieren und 4 Bauchspeicheldrüsen. Im Vergleich dazu wurden 2023 19 Herzen, 92 Lungen, 81 Lebern, 152 Nieren und 4 Bauchspeicheldrüsen transplantiert. Die Gesamtzahl der nach dem Tod gespendeten Organe ging bundesweit von 2.877 im Jahr 2023 auf 2.854 im Jahr 2024 zurück.

Transplantationen bei Kindern und Jugendlichen

Besonders hervorzuheben ist, dass an der MHH seit 1970 über 2.100 Kinder und Jugendliche ein neues Organ erhalten haben. Im Jahr 2024 erhielten 52 der 332 transplantierten Organe Kinder und Jugendliche, was einen Anstieg von 40 im Vorjahr bedeutet. 34 der 125 transplantierten Nieren und 8 der Lebern stammten aus Lebendspenden. Die MHH ist das einzige Zentrum in Deutschland, das Lungentransplantationen speziell für Säuglinge, Kinder und Jugendliche durchführt.

Ein Beispiel ist Rukeia, ein fünfjähriges Mädchen, das im Herbst 2024 ein transplantiertes Organ erhielt. Über 1.000 Menschen warten derzeit an der MHH auf ein Organ, während es in Deutschland insgesamt knapp 8.300 auf der Warteliste sind.

Die Entwicklung der Lebertransplantation

Die erste Lebertransplantation an der MHH fand 1978 statt. Seit den Anfängen der klinischen Ära der Lebertransplantation in den späten 1960er Jahren hat sich viel getan. Die Einführung von Ciclosporin A führte zu einer Verdopplung der 1-Jahres-Überlebensrate. Darüber hinaus haben sich die Operationstechniken verbessert, was Transplantationen im Säuglingsalter erleichtert. Heute liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei transplantierten Kindern bei bis zu 90%, was die pädiatrische Lebertransplantation als Standardtherapie für akute und chronische Lebererkrankungen etabliert hat.

Eine kontinuierliche Betreuung der Patienten nach der Transplantation ist essenziell. Die MHH setzt darauf, Kinder langfristig durch spezialisierte „Kinderteams“, bestehend aus Hepatologen, Transplantationschirurgen und Anästhesiologen, zu betreuen. Die Notwendigkeit von häufigen Nachsorgeuntersuchungen in der pädiatrischen Lebertransplantations-Ambulanz sorgt dafür, dass die Kinder bestmöglich betreut werden, insbesondere in der Zeit nach der Operation.

Statistiken zur Organspende und Transplantation

Die umfassende Datenlage der Organspende und Transplantationen in Deutschland bietet nicht nur Einblicke in die Anzahl der Transplantationen, sondern auch in die Wartelisten der Transplantationszentren. Die DSO stellt diese Informationen bereit und ermöglicht die Vergleichbarkeit von Krankenhäusern, was Patienten bei der Wahl und Beurteilung von medizinischen Einrichtungen unterstützen soll.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz eines leichten Rückgangs der Gesamtzahl der Transplantationen an der MHH signifikante Fortschritte in den spezifischen Bereichen der Lebendspende und der Behandlung von Kindern erzielt wurden. Der kontinuierliche Austausch und die Entwicklung von Behandlungsmethoden bleiben entscheidend, um den wachsenden Bedarf an Organen zu decken und das Überleben der Patient*innen zu sichern.