In einer tiefgreifenden Veränderung hat Meta, das Unternehmen hinter Facebook und Instagram, angekündigt, die Zusammenarbeit mit externen Faktencheck-Journalisten in den USA einzustellen. Diese Entscheidung wurde von CEO Mark Zuckerberg in einer Videobotschaft verkündet. Künftig sollen Nutzer selbst Falschinformationen kennzeichnen.ZDF berichtet, dass dieses neue System unter dem Namen „Community Notes“ eingeführt wird, dessen genaue Funktionsweise jedoch noch unklar bleibt. Experten befürchten, dass dieser Wechsel die Verbreitung von Falschinformationen und Hassrede auf den Plattformen steigern könnte, zumal auch die Einschränkungen gegen solche Inhalte in bestimmten Punkten gelockert werden sollen.

Die Änderungen bei Meta sind nicht nur für den US-Markt relevant. Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Ostalbkreis reagieren bereits auf diese Entwicklungen. Laut einem Bericht der Remszeitung haben 60 deutsche Hochschulen, darunter namhafte Institutionen wie die FU Berlin und die RWTH Aachen, ihre Präsenz auf X (ehemals Twitter) aufgegeben. Diese Schritte zeigen die wachsende Besorgnis über die Werte und die Glaubwürdigkeit von Social-Media-Plattformen.

Wachsende Kritik an sozialen Medien

Die Rektorin der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, Maren Schmohl, hat betont, dass die Unterschiede zwischen Facebook und X insbesondere hinsichtlich von Faktenchecks und der algorithmischen Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte signifikant sind. Die Hochschule selbst wird ihren X-Account stilllegen, während sie Facebook und Instagram weiterhin nutzt. Auch die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd beobachtet die Entwicklungen bei Meta genau, bleibt jedoch auf X und Facebook nicht vertreten.

Mit der neuen „Community Notes“-Funktion verlagert Meta die Verantwortung zur Bekämpfung von Falschinformationen auf die Nutzer. Kritiker argumentieren, dass dies nicht ausreicht, um Falschinformationen effektiv einzudämmen, insbesondere gegenüber der glaubwürdigen Intervention professioneller Faktenprüfer. MDR stellt fest, dass die Wirksamkeit von Faktenchecks stark von der Zielgruppe abhängt und oftmals nur geringe Effekte bei bereits desillusionierten Nutzern erzielt.

Auswirkungen auf die Nutzer und den Bildungssektor

Die geplanten Änderungen von Meta könnten weitreichende Konsequenzen sowohl für den Bildungssektor als auch für die Nutzerverhalten in Deutschland haben. Während die Landkreisverwaltung Ostalbkreis weiterhin X, Facebook und Instagram nutzt, haben Hochschulen wie die Hochschule Aalen und die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Social-Media-Strategien zu überdenken.

Diese Erneuerungen sind nicht nur hineingewobene Reaktionen auf die strukturellen Veränderungen bei Meta, sondern reflektieren auch eine tiefere Skepsis gegenüber der Plattform und ihrer Fähigkeit, mit Falschinformationen umzugehen. Experten warnen, dass die neuen Regelungen nicht nur den Informationsaustausch beeinflussen, sondern auch das Vertrauen der Nutzer in soziale Medien erheblich erschüttern könnten.

Insgesamt bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen die Entscheidungen von Meta für die Plattformen selbst und deren Nutzer in Europa und speziell in Deutschland haben werden. Die EU-Kommission hat bereits darauf hingewiesen, dass Meta bei Verstößen gegen den EU Digital Services Act mit möglichen Geldstrafen rechnen muss. In einer Zeit, in der Informationen von entscheidender Bedeutung sind, stellen sich Fragen nach der Sicherheit und der Qualität von Inhalten auf Social-Media-Plattformen.