Ein dramatischer Vorfall ereignete sich im Kreis Viersen, als ein 47-jähriger Mann seine von ihm getrennt lebende Frau mit einem Messer schwer verletzte. Laut Angaben von Kölner Stadt-Anzeiger schwebt die 45-Jährige nach dem Angriff in Lebensgefahr, jedoch ist sie nicht in akuter Lebensgefahr. Der Vorfall fand am Abend in der Gemeinde Niederkrüchten, nahe Mönchengladbach, statt, als der Mann auf der Straße stand und die Frau in einem Auto saß.

Die Polizei und die Staatsanwaltschaft haben eine Mordkommission eingerichtet, um die Hintergründe des Angriffs zu klären. Offiziellen Informationen zufolge wurde der Mann nicht festgenommen, und es gibt derzeit keine Angaben zu möglichen Zeugen der Tat. Die Ermittlungen konzentrieren sich auch auf die Motivlage des Angreifers.

Häusliche Gewalt als systematisches Problem

Der Vorfall in Niederkrüchten ist nur ein Beispiel für die tief verwurzelte Problematik häuslicher Gewalt in Deutschland. Nach Angaben der Bundesregierung erleiden täglich mehr als 700 Menschen Gewalt in ihren eigenen vier Wänden. Schockierende 256.276 Opfer von häuslicher Gewalt wurden 2023 erfasst, was einem Anstieg von 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zudem stirbt jeden zweiten Tag eine Frau durch Partnerschaftsgewalt.

Im Jahr 2023 waren fast 70,5 % der Opfer häuslicher Gewalt Frauen, während 75,6 % der Täter Männer sind. Ein alarmierendes Bild zeichnet sich ab: 331 Menschen kamen durch häusliche Gewalt ums Leben, über 80 % davon Frauen. Die Bundesregierung arbeitet daran, Anlaufstellen für von Gewalt betroffene Frauen zu schaffen und plant, das Gewaltschutzgesetz zu reformieren, um Opfern besseren Schutz zu bieten.

Weiterer Fall häuslicher Gewalt in Berlin

Ein weiterer trauriger Vorfall ereignete sich in Berlin-Wedding, wo ein 59-jähriger Ehemann in der Nacht zu Mittwoch mehrfach auf seine 57-jährige Frau einstach, die daraufhin lebensgefährlich verletzt wurde. Auch hier reagierten die Behörden schnell: Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen wegen versuchter Tötung im Rahmen häuslicher Gewalt, wie rbb24 berichtete. Solche Vorfälle verdeutlichen die tragische Realität, dass viele Frauen in ihrer eigenen Familie nicht in Sicherheit sind.

Während sich die Ermittlungen im Kreis Viersen und in Berlin fortsetzen, bleibt die Thematik der häuslichen Gewalt für Politik und Gesellschaft von oberster Priorität. Schutz und Prävention sind essentielle Bausteine im Kampf gegen diese Form der Gewalt, die leider viele Leben ruiniert.