In der bayerischen Stadt Aschaffenburg ereignete sich heute eine tragische Messerattacke, die in einem Park verübt wurde. Ein 41-jähriger Mann und ein zwei Jahre altes Kleinkind verloren bei dem Übergriff ihr Leben. Nach ersten Informationen von tz.de rückten Polizei und zahlreiche Rettungskräfte umgehend nach einem Notruf zum Tatort in der Parkanlage Schöntal aus. Dort wurde der Tatort umgehend weiträumig abgesperrt.
Nach Angaben der Ermittler wurden insgesamt vier Menschen niedergestochen. Neben dem tödlich verletzten Kleinkind und dem 41-Jährigen erlitten zwei weitere Personen schwere Verletzungen und werden aktuell im Krankenhaus behandelt. Der Verdächtige, ein 28-jähriger afghanischer Staatsangehöriger, wurde in der Nähe des Tatorts festgenommen und war zuvor als psychisch auffällig bekannt, zuletzt in einer Asylunterkunft gemeldet. Die Polizei geht nicht von weiteren Tätern aus, und ein zunächst festgenommener Mann wird als Zeuge betrachtet. Die Hintergründe und das Motiv des Übergriffs sind derzeit unklar und stehen im Fokus der Ermittlungen.
Ein Einsatz von großem Ausmaß
Wie die BR.de berichtet, ereignete sich der Angriff gegen 11.45 Uhr und führte zu erheblichen Beeinträchtigungen des öffentlichen Verkehrs. Der Hauptbahnhof Aschaffenburg wurde vorübergehend gesperrt und Regionalzüge zurückgehalten, während ICE-Züge umgeleitet wurden. Die Polizei hat ein Portal eingerichtet, um sachdienliche Hinweise und Videos von Zeugen zu sammeln.
Der Park Schöntal, gelegen in der Innenstadt und regelmäßig von der Polizei mit Fußstreifen überwacht, wurde erst im November als „gefährlicher Ort“ eingestuft. Diese Klassifizierung war unter anderem auf Betäubungsmitteldelikte und Raub im Drogenmilieu zurückzuführen. Der Polizeichef betonte jedoch, dass sich objektiv betrachtet niemand im Park fürchten müsse.
Gesellschaftliche Hintergründe
Die Vorfälle in Aschaffenburg werfen erneut einen Schatten auf die anhaltende Diskussion über Messerkriminalität in Deutschland. Laut dem Mediendienst Integration hat die Zahl der Messerangriffe in 2023 im Vergleich zum Vorjahr erheblich zugenommen. Die Statistiken des Bundeskriminalamtes zeigen, dass die gefährlichen und schweren Körperverletzungen um 9,7% gestiegen sind. In vielen Bundesländern waren diese Zunahmen besonders ausgeprägt, wobei der Anteil der Tatverdächtigen, die nicht deutscher Nationalität sind, zwischen 33% und 55% liegt.
Die Diskussion um die Gründe der steigenden Fallzahlen umfasst verschiedene soziale und wirtschaftliche Faktoren, die nicht ausschließlich durch die Nationalität der Tatverdächtigen erklärt werden können. Der Anteil von Männern unter den Tatverdächtigen liegt bei etwa 90%, und es wird angenommen, dass das Mitführen von Messern unter jungen Menschen zugenommen hat.