Der Prozess gegen Sulaiman A., einen 26-jährigen Asylbewerber, der wegen eines tödlichen Messerangriffs auf einen Polizisten und mehrere weitere Personen angeklagt ist, wird am 25. März vor dem Oberlandesgericht Stuttgart fortgesetzt. Der Vorfall ereignete sich am 31. Mai 2024 in Mannheim, wo der Angeklagte sechs Menschen mit einem Jagdmesser verletzte, darunter den 29-jährigen Polizisten Rouven Laur, der zwei Tage später seinen Verletzungen erlag. Die ZVW berichtet, dass Sulaiman A. die Vorwürfe einräumen und zu seiner Religiosität Stellung beziehen wird.
Der Prozessbeginn fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Oberstaatsanwältin Verena Bauer bezeichnete die Attacke als heimtückisch, während der angeklagte Sulaiman A. als jemand beschrieben wird, der sich mutmaßlich im Internet radikalisiert hat. Laut Informationen der ZDF gibt es jedoch keine nachgewiesene Mitgliedschaft im Islamischen Staat, obwohl die Bundesanwaltschaft davon ausgeht, dass der Angeklagte Sympathien für diese Gruppierung hegt. Er glaubte, es sei seine religiöse Pflicht, vermeintlich Ungläubige zu töten.
Hintergründe der Tat
Die Tat richtete sich gezielt gegen Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE), deren Hauptredner Michael Stürzenberger wegen Volksverhetzung verurteilt wurde. Sulaiman A. nutzte das ruhige Verhalten des Redners aus, um unbemerkt anzugreifen. Vor seiner Einreise nach Deutschland im Jahr 2013 lebte er mit seiner Familie in Heppenheim, etwa 35 Kilometer nordöstlich von Mannheim. Die Taten, die er beging, sind nicht isoliert zu betrachten, da Radikalisierung ein Problem darstellt, das durch gesellschaftliche Spaltungen und Krisen verstärkt wird, wie in einem Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung festgestellt wird.
Radikalisierung kann durch erlebte Ausgrenzung und Diskriminierung in Deutschland gefördert werden, was die Integration von Migranten erschwert. Es zeigt sich, dass Formen von Extremismus, einschließlich Islamismus, im aktuellen Migrationskontext zunehmen. Politische Bildung und präventive Programme wie „Demokratie Leben!“ sind entscheidend, um gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und Diskriminierung zu bekämpfen.
Reaktionen und Ausblick
Die Verteidigung von Sulaiman A. fordert ein faires Verfahren und betont, dass ihr Mandant einen sympathischen Eindruck mache. Trotz dieser Verteidigung verwechselt der Angeklagte die Rolle des Gerichts und verweigert weitgehend jede Aussage zu den Anklagepunkten. Die Vernehmung des Angeklagten zu den Vorwürfen ist für den 25. März geplant, und es bleibt abzuwarten, wie sich der Prozess in den kommenden Wochen entwickeln wird.