Am Donnerstagmorgen, dem 6. Februar 2025, wurde ein 40-jähriger Mann in Heilsbronn auf offener Straße mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich gegen 8:45 Uhr in der St.-Gundekar-Straße, einem Wohngebiet der Stadt. Der unbekannte Täter flüchtete nach dem Angriff zu Fuß und ließ das Opfer, das zunächst in Lebensgefahr schwebte, zurück. Mittlerweile ist der Gesundheitszustand des Mannes stabil, nachdem er nach erster medizinischer Versorgung ins Krankenhaus gebracht wurde. Dies berichtet inFranken.de.
Die Kriminalpolizei Ansbach hat angesichts der Schwere des Vorfalls eine Sonderkommission mit 26 Mitgliedern ins Leben gerufen, um die Hintergründe des Angriffs zu ermitteln. Ermittler gehen davon aus, dass es eine Vorbeziehung zwischen dem Täter und dem Opfer gab. Bislang gibt es jedoch keine Hinweise auf eine Amok- oder Terrortat. Im Rahmen einer großangelegten Fahndung, an der zahlreiche Polizeikräfte und ein Hubschrauber beteiligt waren, blieben die Ermittler jedoch erfolglos. Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0911 2112 – 3333 zu melden.
Kontext der zunehmenden Messerangriffe
Der Messerangriff in Heilsbronn reiht sich in einen besorgniserregenden Trend ein, der in Deutschland seit längerer Zeit zu beobachten ist. Laut den aktuellen Zahlen der Bundespolizei stieg die Zahl der Messerangriffe drastisch an. Im Jahr 2024 wurden 430 Messerangriffe registriert, was im Vergleich zu 777 Fällen im Vorjahr einen signifikanten Anstieg bedeutet. Vorfälle, bei denen Messer eingesetzt werden, haben in verschiedenen Städten und insbesondere an Bahnhöfen zugenommen. Ein weiterer tragischer Vorfall ereignete sich am 10. Februar 2024, als zwei ukrainische Basketballer am Hauptbahnhof Oberhausen erstochen wurden. Für diesen Fall läuft derzeit ein Prozess gegen die mutmaßlichen Täter, die zwischen 14 und 16 Jahre alt sind, unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Anklage lautet auf Mord, und die besorgniserregende Entwicklung von Messergewalt wird von vielen als ernsthafte Bedrohung der öffentlichen Sicherheit empfunden, wie Stuttgarter Zeitung berichtet.
Um dem Anstieg der Messerangriffe entgegenzuwirken, plant das Bundesinnenministerium eine Verschärfung des Waffenrechts, das insbesondere auch den Umgang mit Messern betrifft. Der Vorschlag sieht vor, dass Messer mit einer Klingenlänge von über 6 cm in der Öffentlichkeit verboten werden sollen. Auch die Innenministerin Nancy Faeser kündigte an, den Umgang mit Messern im öffentlichen Raum weiter einzuschränken. Kommunen werden dazu aufgefordert, mehr Waffen- und Messerverbotszonen einzurichten.
Rechtliche Rahmenbedingungen
In Deutschland sind bereits zahlreiche Messertypen, darunter Butterfly-Messer, Fallmesser und Faustmesser, verboten. Verstöße gegen das Waffengesetz können mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden. Der Einsatz eines Messers in einem Körperverletzungsdelikt kann gemäß Strafgesetzbuch mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden. Die ständige Zunahme von Vorfällen mit Messern ist ein Thema, das sowohl politisch als auch gesellschaftlich intensiv diskutiert wird.