Am Freitagabend kam es am Holocaust-Denkmal in Berlin zu einem schweren Messerangriff, bei dem ein 30-jähriger Tourist aus Spanien schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt wurde. Der Verletzte wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Laut Dewezet war der mutmaßliche Täter zunächst auf der Flucht, bevor er etwa drei Stunden nach der Alarmierung von der Polizei festgenommen wurde. Bei der Festnahme stellte sich heraus, dass der Täter Blut an den Händen hatte und keinen Widerstand leistete.

Die Attacke fand im nördlichen Bereich des Denkmals an der Behrenstraße statt. Zum Zeitpunkt der Tat gingen zwei Männer im Stelenfeld aufeinander zu, als einer plötzlich mit einem Messer zustach. Unklar bleibt, ob die Tat im Zusammenhang mit der US-Botschaft auf der gegenüberliegenden Seite oder dem Mahnmal selbst steht, wie Tagesschau berichtet.

Hintergrund zur Gewalt mit Messern in Deutschland

Dieser Vorfall ist Teil eines alarmierenden Anstiegs von Messerangriffen in Deutschland. Berliner Kurier nennt jüngste Statistiken, die zwischen 2014 und 2023 insgesamt 212.628 Schwerverletzte zeigen, von denen 4.917 aufgrund von Messer-Verletzungen in Kliniken behandelt wurden. Die jährlichen Meldungen über Messerattacken nehmen zu; 2023 wurden in Berlin 3.482 Messerangriffe registriert, 165 mehr als im Vorjahr.

Die Charité in Berlin vermeldete im ersten Halbjahr 2024 bereits 50 bis 55 Messer-Verletzte. Während es unterschiedliche Ansätze zur Bekämpfung der zunehmenden Messergewalt gibt, fordert der Regierende Bürgermeister Berlins, Kai Wegner (CDU), ein generelles Messer-Verbot, um die Bürger zu schützen. Er kritisiert zudem die Vorschläge von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) als unzureichend.

Der Vorfall am Holocaust-Denkmal ist nicht nur ein schockierendes Beispiel für das zunehmende Problem der Messergewalt in Deutschland, sondern wirft auch Fragen zur Sicherheit an symbolisch und historisch bedeutsamen Orten auf. Das Holocaust-Denkmal, das seit seiner Eröffnung im Mai 2005 an die rund sechs Millionen ermordeten Juden unter dem Nationalsozialismus erinnert, erhält durch solche Übergriffe eine erschreckende neue Dimension.