Messe Düsseldorf hat sich von den wirtschaftlichen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, erholt und blickt optimistisch auf die kommenden Jahre. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 392 Millionen Euro, was zwar einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt, jedoch nach den schweren Einbußen der Pandemie als stabil gilt. Der Gewinn betrug knapp 60 Millionen Euro, ebenfalls weniger als die 87 Millionen Euro des Vorjahres. Diese Rückgänge sind maßgeblich durch unterschiedliche Messezyklen bedingt, da 2024 lediglich 22 Veranstaltungen stattfanden – im Vorjahr waren es noch 27.
Die Besucherzahlen zeigen einen positiven Trend, 2024 zählte die Messe Düsseldorf etwa eine Million Besucher, was 80% des Niveaus vor der Pandemie entspricht. Für die mittelfristige Erholung der Besucherzahlen wird eine Rückkehr auf maximal 90% prognostiziert. Besonders auffällig ist die Zunahme internationaler Gäste, die sich durch längere Aufenthalte in Düsseldorf auszeichnen.
Investitionen in die Zukunft
In die Zukunft investiert Messe Düsseldorf auch mit einem neuen Hauptquartier, dem sogenannten „Messe-Cube“, das bis 2028 fertiggestellt werden soll. Der alte Messeturm A wird abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen, der 23 Meter hoch, 50 Meter breit und 50 Meter lang sein wird. Mit einer Brutto-Geschossfläche von rund 14.000 Quadratmetern soll der Neubau ein modernes Zuhause für die Messegesellschaft bieten. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens belaufen sich auf 100 Millionen Euro, während die Sanierung oder der Neubau des Eingangs Nord und von Halle 9 weitere 200 Millionen Euro kosten wird. Die Mitarbeiter werden bis zum 31. Januar 2026 in provisorischen Containerbüros untergebracht.
Die Eigentümerstruktur der Messegesellschaft ist ebenfalls interessant: 56,5% gehören der Stadt Düsseldorf, 20% der Stadttochter IDR, 20% dem Land Nordrhein-Westfalen sowie 1,75% der IHK und der Handwerkskammer. Messe Düsseldorf hat zudem 2024 50% an einem Joint Venture mit der Hannover Messe in Ankara erworben und eine Tochtergesellschaft in Dubai gegründet, um den arabischen Markt zu bearbeiten. In einem strategischen Schritt wurde der Rückzug aus dem russischen Geschäft nach dem Überfall auf die Ukraine vollzogen.
Wirtschaftliche Auswirkungen und zukünftige Veranstaltungen
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Messe- und Kongressveranstaltungen in Düsseldorf sind erheblich: Laut einer Studie des ifo Instituts generiert Messe Düsseldorf Kaufkrafteffekte von rund 3 Milliarden Euro pro Jahr, wobei die Hotellerie, Gastronomie und das Handwerk die größten Nutznießer sind. Darüber hinaus sichert die Branche 27.700 Jobs in der Region und generiert steuerliche Mehreinnahmen von über 500 Millionen Euro jährlich.
Aktuell findet die weltgrößte Wassersportmesse Boot in Düsseldorf statt, ergänzt durch die „Blue Motion Night“ in Halle 6, an der Vertreter aus Wirtschaft und Politik teilnehmen. Bei der „Blue Motion Night“ waren unter anderem NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller anwesend. Darüber hinaus steht die Neuveranstaltung „Xponential“ an, die sich vom 18. bis 20. Februar 2025 auf autonome Technologien konzentriert. Rheinmetall wird der größte Aussteller dieser Messe sein, bei der das Messeleitungskonzept radical überdenken will, indem sie den kompletten Bereich der Rüstungsmesse ausschließt und lediglich Dual Use-Güter sowie Sicherheitstechnik zulässt.
Ausblick und Trends
Die Branche insgesamt zeigt sich positiv gestimmt. Für 2024 sind in Deutschland mehr als 330 Messen, darunter nearly 180 nationale oder internationale Leitmessen, geplant. Eine AUMA-Befragung unter 400 ausstellenden Unternehmen lässt darauf schließen, dass die Messebudgets stabil bleiben, sofern sich die politischen Rahmenbedingungen nicht negativ verändern. Die Internationalität der Veranstaltungen in Düsseldorf steigert die Kaufkraft um 15%, was den wirtschaftlichen Vorteil für die Region weiter unterstreicht.
Insgesamt zeigt sich Messe Düsseldorf als eine der profitabelsten Messegesellschaften in Europa, die auch in Zukunft ihren Beitrag zur lokalen Wirtschaft und zum Veranstaltungssektor leisten wird.
Mehr Details zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Messe Düsseldorf finden Sie in den Analysen von Messe Düsseldorf und statistischen Daten zur Messebranche in Deutschland auf AUMA sowie umfassenden Informationen über das Geschäftsjahr 2024 auf Kölner Stadt-Anzeiger.