Eine aktuelle Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) hat alarmierende Ergebnisse zur Zunahme mehrjähriger Dürren weltweit veröffentlicht. Der Zeitraum der letzten 40 Jahre zeigt, dass die Dürreflächen jährlich um 50.000 Quadratkilometer gewachsen sind, was mehr als der Fläche der Schweiz entspricht. Diese Veränderungen sind nicht nur statistische Werte, sondern führen zu ernsthaften wirtschaftlichen Schäden, insbesondere in der Landwirtschaft und der Stromerzeugung.

Zu den gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen zählen unter anderem Trinkwasserknappheit, Ernteausfälle und Baumsterben. Die Forschung verdeutlicht zudem ein erhöhtes Risiko für Waldbrände. Die Teammitglieder verwendeten Satelliten, um Pflanzenwachstum zu beobachten und einen Dürre-Index zu erstellen, der auf Abweichungen im Niederschlag und der Verdunstung basiert. Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht und heben den Klimawandel als Hauptursache für die steigende Dürrehäufigkeit hervor, insbesondere durch steigende Temperaturen und Veränderungen im Wasserkreislauf.

Dürre als globales Phänomen

Dürre wird als ein Zustand definiert, in dem über einen längeren Zeitraum eine unzureichende Wasserverfügbarkeit für Menschen, Tiere und Pflanzen herrscht. Laut Informationen des Umweltbundesamts ist dies ein komplexes Wechselspiel zwischen Wasserverfügbarkeit, Wetter und dem Wasserbedarf der verschiedenen Akteure. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) beschreibt Dürre als eine längere Abwesenheit oder einen deutlichen Mangel an Niederschlag.

Der Klimawandel beeinflusst entscheidend die Dürrefaktoren, da steigende Temperaturen zu höheren Verdunstungsverlusten und trockeneren Böden führen. Prognosen deuten darauf hin, dass gerade Dürreereignisse mit fortschreitender globaler Erwärmung wahrscheinlicher werden. Besonders betroffen sind Regionen wie Afrika, Australien, Südeuropa, die USA und Teile Asiens.

Folgen für Mensch und Natur

Die langfristigen Auswirkungen von mehrjährigen Dürren auf die Umwelt und die menschliche Gesellschaft sind noch weitgehend unbekannt. Eine bedenkliche Folge ist der Mangel an Wasser, der das Absterben von Bäumen in tropischen und borealen Regionen zur Folge haben kann, was wiederum langfristige Schäden an den Ökosystemen nach sich zieht. Schätzungen zufolge leben 2,3 Milliarden Menschen in Ländern, die unter Wasserstress leiden, und ein Viertel aller Städte ist betroffen.

Die Notwendigkeit eines besseren Verständnisses von Dürreereignissen ist evident. Länder müssen Strategien entwickeln, um auf zukünftige Dürren vorbereitet zu sein. Dazu zählen Maßnahmen wie Dürremanagementpläne, der Schutz der Bodenfeuchtigkeit und die Implementierung naturbasierter Lösungen. Das Projekt WADKlim des Umweltbundesamts untersucht die Auswirkungen von Trockenheit und Dürre in Deutschland. Es soll die gegenwärtige Wasserverfügbarkeit analysiert und zukünftige Nutzungskonflikte beleuchtet werden.

Nachhaltige Ansätze zur Dürrebewältigung

Ein zentraler Aspekt ist die Entwicklung von Lösungsstrategien zur Vermeidung von Nutzungskonflikten und die Bewertung von Chancen der Wasserwiederverwendung zur Bewässerung in urbanen Räumen. Diese Ansätze sind besonders wichtig, um den Auswirkungen der immer häufigeren Dürren entgegenzuwirken.

So zeigt die umfassende Analyse der Situation, dass mehrjährige Dürren nicht nur lokal, sondern global betrachtet werden müssen. Der Klimawandel ist ein entscheidender Faktor, dessen Folgen es besser zu verstehen und zu managen gilt.

Für weitere Informationen zur Dürreentwicklung und den Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserressourcen besuchen Sie Remszeitung, Umweltbundesamt: Dürre als Folge des Klimawandels und Umweltbundesamt: Wirkung des Klimawandels.