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Medizinstudium im Ausland: Deutsche Studenten begehrte Kandidaten an österreichischen Universitäten

Österreichs Universitäten erfreuen sich großer Beliebtheit bei deutschen Medizinstudenten, die aufgrund der schwierigen Studienplatzsituation in Deutschland zunehmend dazu neigen, ihr Studium im Ausland zu absolvieren. Besonders Österreich scheint ein attraktives Ziel zu sein, was jedoch bei den österreichischen Studierenden nicht uneingeschränkt auf Begeisterung stößt. Kritisch äußern sie sich über ihre deutschen Kommilitonen und bezeichnen sie mit Ausdrücken wie „Preißn“ oder „Preißnzipfel“, was auf das ehemalige Königreich Preußen anspielt und teils scherzhaft, teils abwertend gemeint ist.

Die Situation in Österreich, insbesondere im Bereich der Medizin, wird laut einem deutschen Studenten in der Sendung „quer“ des Bayerischen Rundfunks als deutlich entspannter im Vergleich zu Deutschland beschrieben. In Österreich sei die Aufnahmeprüfung, der MedAT, zwar erforderlich, jedoch spiele die Abiturnote eine untergeordnete Rolle. Dies führt dazu, dass deutsche Studierende die Möglichkeit haben, direkt angenommen zu werden. Die Medizinische Universität Wien bestätigt, dass lediglich zusätzliche Prüfungen wie zum Beispiel in Latein notwendig sind.

Ein besorgniserregender Aspekt für Österreich ist die Tatsache, dass viele ausländische Studierende nach Abschluss ihres Studiums in ihr Heimatland zurückkehren, was zu einem potenziellen Ärztemangel im Land führen könnte. Dies hat zur Forderung des österreichischen Bildungsministers Martin Polaschek geführt, dass die Herkunftsländer der Studierenden die Studienkosten in Höhe von 60.000 Euro pro Student und Jahr übernehmen sollen. Die österreichische Regierung befürchtet, dass der Abzug qualifizierter Ärzte aus dem Land langfristig zu einem Mangel an medizinischem Fachpersonal führen kann.

Die Problematik des Ärztemangels betrifft jedoch nicht nur Österreich, sondern auch Deutschland, wo Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vor einem erheblichen Mangel an Ärztinnen und Ärzten warnt. In den vergangenen zehn Jahren wurden in Deutschland rund 50.000 Ärzte nicht ausgebildet, was laut Lauterbach zu einem flächendeckenden Fehlen von Hausärzten in den nächsten Jahren führen könnte. Maßnahmen wie die Schaffung zusätzlicher Studienplätze in Bayern und die Möglichkeit, in Hessen ohne Numerus Clausus Medizin zu studieren, sollen diesem Problem entgegenwirken.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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