Zukunft der Villa Baltic: Sanierung oder Verfall in Kühlungsborn?

In Kühlungsborn bleibt die Zukunft der historischen Villa Baltic ungewiss. Rund fünf Jahre nach ihrem Verkauf sorgte ein geplanter Beschluss über ein Sanierungspaket bei einer Sondersitzung der Stadtvertretung für Aufregung. Die Stadtvertreter wollten über die Bereitstellung von erhöhten Fördermitteln in Höhe von sechs Millionen Euro entscheiden, was eine Steigerung gegenüber den bisherigen fünf Millionen darstellt. Diese Mittel sollen zur Sanierung der über 100 Jahre alten Villa verwendet werden, die seit 30 Jahren leersteht und vom Verfall bedroht ist. Wie n-tv berichtete, sollen Bund, Stadt und Land jeweils ein Drittel der Fördermittel bereitstellen.

Doch der erhoffte Beschluss wurde überraschend von der Tagesordnung genommen, weshalb die Pläne vorerst ins Stocken gerieten. Die Eigentümer der Villa, die Brüder Jan und Berend Aschenbeck, streben an, das benachbarte Grundstück zu erwerben und dort ein Hotel zu bauen, um die Sanierung der Villa zu finanzieren. Ein Grundstückswert von rund 5,2 Millionen Euro wurde ermittelt, was das Vorhaben wirtschaftlich unterstützen soll. Die Entscheidung zur Sterneklassifizierung des geplanten Hotels wurde ebenfalls vertagt, was eine Abkehr von der ursprünglich angestrebten vier Sterne-Plus-Einstufung bedeutet. Gemäß Welt wurde zudem eine Fristverlängerung um ein Jahr für vertragliche Verpflichtungen aufgrund der bisherigen Verzögerungen in Aussicht gestellt.

Die Villa Baltic hat eine bewegte Geschichte und wird als wichtiges kulturelles Erbe angesehen. Ursprünglich 1912 fertiggestellt, diente sie im Laufe der Jahre unter anderem als Lazarett und FDGB-Erholungsheim. Innenminister Christian Pegel (SPD) unterstrich die kulturelle Bedeutung des Gebäudes für die Region und betonte, dass es um die Geschichte und Identität eines Bauwerks geht, dessen Ansehen weit über Kühlungsborn hinausreicht.

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