Mecklenburg-VorpommernSchwerin

Zensus 2022 sorgt in Schwerin für Streit: Hunderte Einwohner fehlen in der offiziellen Zählung

Wie Schwerin möglicherweise von falschen Zensuszahlen betroffen ist

Die jüngste Volkszählung hat in der Landeshauptstadt Schwerin für erhebliche Unruhe gesorgt. Oberbürgermeister Rico Badenschier gab bekannt, dass die Stadt erwägt, gegen den Zensus-Bescheid Einspruch beim Statistischen Landesamt Mecklenburg-Vorpommern einzulegen. Der Grund für die Kontroverse liegt in der festgelegten Einwohnerzahl zum Stichtag 15. Mai 2022, die der Zensus mit 96.477 angibt, während im Melderegister der Stadt 1328 Menschen mehr verzeichnet sind. Aktuell sind knapp unter 100.000 Einwohner in Schwerin gemeldet, und die Diskrepanz könnte der Stadt erhebliche finanzielle Einbußen bescheren.

Schwerins Finanzen in Gefahr

Die Schlüsselzuweisungen der Städte pro Einwohner basieren auf diesen Daten. Laut Schätzungen könnten Schwerin bis zu 1,6 Millionen Euro pro Jahr entgehen, Gelder, die für die Unterstützung der fast 100.000 Bewohner der Stadt dringend benötigt werden. Schwerins Oberbürgermeister kritisiert die Methodik des aktuellen Zensus und hinterfragt, warum statistische Hochrechnungen einer 10-prozentigen Stichprobe präziser sein sollen als das vollständige Einwohnermelderegister.

Die Stadt wird den offiziellen Bescheid im September abwarten müssen, um die genauen Auswirkungen zu erfassen. Im Vergleich zum Durchschnitt von Mecklenburg-Vorpommern, der einen Rückgang von etwa 3 Prozent aufweist, ist der Rückgang der Einwohnerzahl laut Zensus in Schwerin um 1,3 Prozent möglicherweise zu Schwerins Vorteil.

Historische Probleme mit dem Zensus

Dies ist nicht das erste Mal, dass Schwerin mit einer Korrektur der Einwohnerzahl konfrontiert ist. Bereits beim Zensus 2011 wurde die Zahl der Einwohner von Schwerin von 95.250 auf 91.293 um 4,3 Prozent nach unten korrigiert. Oberbürgermeister Rico Badenschier betonte damals wie heute, dass die Differenzen zwischen den Zensusdaten und den eigenen Statistiken nicht zu erklären sind.

Der Zensus von 2022 umfasste eine umfangreiche Bevölkerungszählung, Gebäude- und Wohnungszählung sowie Haushaltebefragungen auf Stichprobenbasis. Die Durchführung erfolgte in Zusammenarbeit zwischen dem Statistischen Bundesamt, den Statistischen Landesämtern und den örtlichen Kommunen, die einen bedeutenden Beitrag zum Erfolg dieses Großprojekts leisteten. Schwerin war aktiv an den Erhebungen beteiligt und hatte zwei Mitarbeiter über zwei Jahre lang für die Großstatistik abgestellt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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