An der Ostsee wird das Füttern von Möwen in vielen Küstenorten streng verboten. Besonders die Silbermöwen haben in den letzten Jahren stark zugenommen, was auf das reichliche Nahrungsangebot zurückzuführen ist. Dies beinhaltet Fischereiabfälle im Hafen, Müllkippen und Kläranlagen. In Rostock, genauer gesagt im Ostseebad Warnemünde, gilt ein striktes Verbot, Möwen zu füttern. Wer gegen diese Vorschrift verstößt, muss mit empfindlichen Bußgeldern rechnen.
Im Jahr 2023 wurden durch den Allgemeinen Ordnungsdienst in Rostock bereits sechs Verstöße gegen das Möwenfütterungsverbot festgestellt. Die darauf folgenden Sanktionen beinhalten Verwarnungsgelder in Höhe von 55 Euro oder Bußgelder von 75 Euro plus Gebühren und Auslagen. Ähnlich konsequent geht auch die Hansestadt Stralsund vor, wo seit Januar 2021 das „Stralsunder Möwenfütterungsverbot“ in Kraft ist. Wer entgegen dieser Regelung handelt, kann mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro belegt werden.
Die Silbermöwen dominieren auch in Stralsund die Möwenpopulation und halten sich das ganze Jahr über im Stadtgebiet auf. Diese Vögel haben Brutkolonien auf verschiedenen Flachdächern errichtet. Es wird betont, dass es keine genauen Statistiken über Möwenangriffe gibt, aber bekannt ist, dass Möwen nicht nur auf Fischbrötchen, sondern auch auf Pommes und Eis abzielen. Ähnlich wie in Warnemünde und Stralsund gibt es auch in der Hansestadt Wismar ein Fütterungsverbot für Möwen im Bereich des Alten Hafens.
Zusätzlich zu den Verboten erklärte die Stadt Rostock, dass Touristen durch bestimmte Verhaltensweisen das Risiko von Möwenattacken minimieren können. Laut einer britischen Studie nähern sich Möwen weniger schnell an, wenn sie von Menschen beobachtet oder angestarrt werden. Daher wird empfohlen, beim Essen den Blick schweifen zu lassen und einzelne Möwen gezielt anzuschauen. Dies zeigt, dass neben den gesetzlichen Regelungen auch das Verhalten der Menschen dazu beitragen kann, das Zusammenleben mit Möwen an der Küste friedlich zu gestalten.