Im Stadtteil Knieper in Stralsund kam es zu besorgniserregenden Vorfällen, bei denen zwei Kinder von einem mutmaßlich verdächtigen Mann und einer Frau angesprochen wurden. Die Polizei informierte heute Morgen über die Ereignisse, die sich am 21. Januar 2025 in der Heinrich-von-Stephan-Straße zutrugen. Eine Mutter berichtete, dass ihr neunjähriger Sohn und seine 8-jährige Klassenkameradin in ein Gespräch mit den Unbekannten verwickelt wurden. Die Kinder befanden sich auf dem Weg zu ihrem Schulhort, als sie das Gespräch abbrachen und sich von den Personen entfernten.
Am folgenden Tag wurde eine der Kinder in der Nähe des Hortes erneut gesehen, was die Besorgnis der Eltern verstärkte. Die Polizei nahm die Schilderungen der Kinder ernst und suchte nach den verdächtigen Personen, die in der Zwischenzeit gefunden wurden. Am Donnerstagnachmittag gab die Polizei Entwarnung und erklärte, dass keine Gefahr von den Personen ausgehe. Die genauen Ursachen des Vorfalls bleiben jedoch unklar, und es gab keine Bestätigung, dass die Personen die Kinder nach ihrer Telefonnummer gefragt hatten.
Polizei appelliert an die Eltern
Die Polizei richtete einen klaren Appell an die Eltern, ihren Kindern Glauben zu schenken, wenn sie von solchen Begegnungen berichten. Es wird empfohlen, ruhig zu bleiben und die Kinder in ihrer Wahrnehmung zu bestärken. Eltern sollten diese Gelegenheiten nutzen, um ihre Kinder über den Umgang mit derartigen Situationen aufzuklären. Wichtige Punkte dabei sind, dass die Kinder im Ernstfall „Nein“ sagen, Gespräche abbrechen und sich in Sicherheit bringen sollten. Zudem sollten sie lernen, Hilfe in Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen zu suchen.
Präventionsmaßnahmen in Schulen und Kitas
Heike Ziegert, die Leiterin der Kindertagesstätte „Käpt’n Blaubär“, berichtete, dass die Hortkinder jetzt nicht mehr allein zur Schule gehen dürfen. Um den Kindern in dieser besorgniserregenden Situation Sicherheit zu geben, bietet die Einrichtung zusätzlich Gesprächsangebote an und klärt die Kinder präventiv über potenzielle Gefahren auf. Prävention ist ein zentrales Thema in der Arbeit mit Kindern, da sexueller Missbrauch oft aus Macht- und Abhängigkeitsstrukturen hervorgeht. Laut der Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs gelingt es Kindern oft nicht, sich allein zu schützen. Deshalb ist der Kontakt zu verantwortungsvollen Erwachsenen, wie Eltern und Lehrern, von entscheidender Bedeutung.
Die Polizei Stralsund führt die Ermittlungen weiter und bittet Zeugen, sich zu melden, insbesondere falls sie beobachtet haben, wie die verdächtigen Personen die Kinder ansprachen. Hinweise können unter der Telefonnummer 03831-28900 oder über die Onlinewache www.polizei.mvnet.de übermittelt werden. Zudem wird die Bevölkerung ermahnt, beim Teilen von Informationen in sozialen Medien auf den Wahrheitsgehalt zu achten und keine unbewiesenen Vermutungen zu verbreiten.
Die Vorfälle in Stralsund verdeutlichen die fortwährenden Herausforderungen in der Prävention von Kindesmissbrauch und der Notwendigkeit, eine sichere Umgebung für Kinder zu schaffen.