StralsundWissenschaft

Die Diebesmöwen von Warnemünde: Was passiert, wenn man sie füttert?

Ein Fütterungsverbot für Möwen entlang der Küste, darunter Orte wie Warnemünde, Stralsund und Wismar, sorgt für Diskussionen. Die Zunahme der Silbermöwenpopulation hat zu stärkeren Kontrollen geführt, da die Vögel durch die reichlichen Abfälle – darunter Fischereiabfälle und Müll – angezogen werden. In Warnemünde wurden 2023 sechs Verstöße gegen das Verbot gemeldet, die zu Geldbußen von bis zu 75 Euro führten.

Ebenso erließ Stralsund seit 2021 eine Verordnung, die das Füttern von Möwen im gesamten Altstadtgebiet verbietet. Bei Zuwiderhandlung drohen Geldstrafen von bis zu 5000 Euro. In Stralsund und Rostock dominieren die Silbermöwen die Population und haben Brutkolonien aufgebaut. Die Vögel suchen nicht nur nach Fischbrötchen, sondern auch nach Pommes und Eis als Nahrungsquelle.

Wismar hat bereits 2019 ein Fütterungsverbot im Bereich des Alten Hafens erlassen. Das Auslegen oder Anbieten von Futter, das von Möwen aufgenommen wird, ist ebenfalls untersagt. Um die Situation zu entschärfen, empfiehlt eine britische Studie, Möwen zu beobachten oder anzustarren, um ihr Interesse an einer potenziellen Mahlzeit zu verringern.

Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Verhalten der Möwen zu kontrollieren und Störungen oder Unsicherheit für Einheimische und Touristen zu minimieren. Die Durchsetzung der Verbote liegt in den Händen der jeweiligen Stadtverordnungen, die mit Geldbußen bei Verstößen gegen das Fütterungsverbot drohen. Die Vielfalt der Möwenarten und deren Anpassungsfähigkeit an städtische Umgebungen prägen weiterhin das Bild der Küstenorte entlang der Nord- und Ostsee.