Ein aktuelles Forschungsprojekt an der Universität Greifswald untersucht die Überreste des Dinosauriers Emausaurus ernsti. Dieses Projekt wird von Dr. Marco Schade geleitet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Der Emausaurus ist für die Universität besonders wichtig, da sein Gattungsname sich von EMAU ableitet, dem früheren Namen Ernst-Moritz-Arndt-Universität.
Das Art-Epithet ernsti ehrt den Studenten Werner Ernst, der das Fossil einst zur Universität brachte. Emausaurus lebte vor etwa 180 Millionen Jahren und gehört zu den frühen gepanzerten Dinosauriern. Der Fund ist international von Bedeutung, da weltweit nur wenige Funde gepanzerter Dinosaurier aus dem frühen Jura existieren.
Ein bedeutender Fund
Die Fossilien des Emausaurus stammen aus jurazeitlichen Sedimenten bei Grimmen und stellen den Holotypus dar, auf dem die Art wissenschaftlich basiert. Die Überreste wurden 1963 in einer Tongrube bei Klein Lehmhagen entdeckt und befanden sich in einer ovalen Geode von 16,5 cm Länge. Die Präparation der Fossilien wurde damals von Hans Wehrli begonnen, der jedoch 1978 verstarb, bevor er die wissenschaftliche Bearbeitung abschließen konnte.
Erst 27 Jahre nach der Entdeckung präsentierte Hartmut Haubold die wissenschaftliche Erstbeschreibung. Ungünstige Präparationsverfahren führten leider zu Schäden an den Knochen, was die aktuelle Neupräparation von 2010 bis 2013 unter der Leitung von Stefan Meng notwendig machte. Der aktuelle DFG-Projekt trägt die Nummer 554620748 und dokumentiert den Zustand des Emausaurus. Erforscht werden dabei auch verwandtschaftliche Verhältnisse, ökologische Aspekte und Evolution gepanzerter Dinosaurier aus Nord- und Südamerika sowie Asien.
Vergleichbarer Fund in England
Ein anderer bedeutender Dinosaurierfund ist das fast vollständige Skelett des Scelidosaurus, das vor über 150 Jahren an der Jurassic Coast in England entdeckt wurde. Dieses Skelett gilt als das erste nahezu vollständige Dinosaurierskelett und wurde erst durch moderne Technologien und umfassende Untersuchungen in jüngster Zeit in seiner vollen Bedeutung erkannt. Der Scelidosaurus hatte markante Merkmale wie Panzerplatten auf dem Rücken und ist vermutlich ein Pflanzenfresser gewesen, was ihn zu einem der frühesten bekannten Beispiele für die Thyreophora macht, zu denen auch Stegosaurus und Ankylosaurus gehören.
Die detaillierte Untersuchung des Scelidosaurus-Skeletts hat dazu beigetragen, das Verständnis der frühen Dinosaurier-Evolution zu erweitern, wie in einem Bericht von Animals Around the Globe dargestellt. Das Skelett wird wahrscheinlich bald ausgestellt, um seine historische Bedeutung zu würdigen und das Potenzial für neue Erkenntnisse in der Paläontologie zu unterstreichen.