Mecklenburg-Vorpommern

Vier Schafe in MV von mutmaßlichen Wolfsangriffen getötet: Schweriner Umweltministerium untersucht Vorfall

Rätselhafte Wolfsangriffe in Mecklenburg-Vorpommern: Komplizierte Situation für Nutztierhalter

In der Nacht zu Freitag kam es zu zwei Wolfsangriffen in Mecklenburg-Vorpommern, bei denen laut dem Schweriner Umweltministerium vier Schafe getötet wurden. Einer der Angriffe ereignete sich nahe Ziegendorf im Landkreis Ludwigslust-Parchim, wo ein Schaf Opfer wurde. Die Rissspuren lassen darauf schließen, dass ein Wolf für den Angriff verantwortlich war.

In Ehmkendorf im Landkreis Rostock wurden drei Schafe getötet, was den vierten Vorfall in den letzten zwei Wochen in diesem Gebiet darstellt. Insgesamt hat der betroffene Landwirt bereits 19 Schafe durch Wolfsangriffe verloren und beantragte bereits nach dem ersten Angriff den Abschuss eines Wolfs. Die rechtliche Situation gestaltet sich jedoch kompliziert, da Wölfe streng geschützt sind und Abschüsse durch den Elterntierschutz bis Ende Juli untersagt sind.

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Das Schweriner Umweltministerium wartet noch auf die schriftliche Begründung eines Urteils des niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts vom 12. April. Dieses Urteil hat Auswirkungen auf die geplante Ministerverordnung zum vereinfachten Abschuss von Wölfen nach Attacken auf Nutztiere, die in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt werden sollte. Die Ministerverordnung könnte möglicherweise nicht in Kraft treten, falls das Bundesnaturschutzgesetz geändert werden muss.

Im März hatten sich die Bundesländer mit erhöhtem Wolfsaufkommen auf Kriterien geeinigt, um Abschüsse von Wölfen nach Angriffen auf Weidetiere zu vereinfachen. Dieses Schnellverfahren ermöglicht es, innerhalb von 21 Tagen nach einem Rissvorfall einen Wolf im Bereich von 1000 Metern um den Tatort zu töten, ohne auf eine DNA-Analyse zu warten. Trotz dieser Regelungen klagten Kritiker erfolgreich gegen die Freigabe des Abschusses eines Wolfs in Niedersachsen, der mehrere Nutztiere gerissen haben soll.

Zum Ende des vergangenen Jahres waren in Mecklenburg-Vorpommern 19 Wolfsrudel registriert. Das Landes-Wolfsmonitoring verzeichnete für 2023 bereits etwa 70 Rissvorfälle, bei denen Wölfe als Verursacher festgestellt oder nicht ausgeschlossen wurden. Diese Vorfälle führten zum Tod von rund 250 Tieren, wobei für das Jahr 2024 noch keine Daten vorliegen.

Lebt in Bremerhaven und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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