Kriminalität und JustizMecklenburg-Vorpommern

Unterfinanzierte Frauenhäuser: Linke Ministerin fordert Taten

Kampf gegen häusliche Gewalt: Warum Frauenhäuser in MV dringend Unterstützung brauchen

Mecklenburg-Vorpommerns Gleichstellungsministerin Jacqueline Berndhardt hat in einem dringenden Appell den Bund aufgefordert, die zugesagte finanzielle Unterstützung für Frauenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern endlich umzusetzen. Der Ausbau und die Unterstützung der Frauenhäuser im Land stocken, was dazu führt, dass Frauen aufgrund von begrenzten Plätzen abgewiesen werden müssen. Berndhardt kritisierte, dass das im Koalitionsvertrag der Berliner Ampelregierung seit 2021 verankerte Versprechen, Frauenhäuser und Beratungsstellen zu stärken, bisher nicht eingehalten wurde.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es neun Frauenhäuser, in denen jährlich etwa 4.500 Erwachsene – teilweise mit ihren Kindern – vorübergehend Unterstützung und Schutz suchen. Diese Frauenhäuser sind nahezu immer vollständig belegt, was dazu führte, dass im Jahr 2022 über 300 Frauen aufgrund fehlender Plätze abgewiesen werden mussten. Die Finanzierung der Frauenhäuser erfolgt in der Regel durch die Bundesländer, Kommunen, Träger der Einrichtungen, Spenden, Bußgelder und gegebenenfalls durch Beiträge der schutzsuchenden Frauen.

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Parallel zur Problematik der fehlenden Plätze in Frauenhäusern steigt die Zahl von polizeilich registrierten Fällen häuslicher Gewalt. Im vergangenen Jahr nahm die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern 2.098 Fälle aktenkundig auf, was einer Steigerung um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Unter diesen Fällen waren 1.629 Körperverletzungen. Dennoch gehen die Beamten davon aus, dass viele weitere Fälle von häuslicher Gewalt unentdeckt bleiben, da viele Opfer es nicht wagen, Anzeige zu erstatten.

Die Situation der Frauenhäuser und der steigenden Fälle von häuslicher Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, dass der Bund seine finanziellen Zusagen einhält, um Schutz suchenden Frauen angemessene Unterstützung bieten zu können. Die Forderung von Gleichstellungsministerin Jacqueline Berndhardt an die Bundesregierung zielt darauf ab, dass die finanzielle Stärkung der Frauenhäuser umgesetzt wird, um Frauen in Not besser unterstützen zu können.

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Lebt in Bremerhaven und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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