Mecklenburg-VorpommernWirtschaftWissenschaft

Tradition meets Labor: Wie Arbeitslose die Schifffahrt in Wismar retten

Die unerwarteten Helfer: Langzeitarbeitslose und ihre Rolle beim Erhalt der maritimen Tradition in Wismar.

In Wismar wird die Schifffahrtstradition durch drei Fördervereine hochgehalten, die hauptsächlich für ihre Finanzierung selbst verantwortlich sind. Aus dem städtischen Haushalt erhalten sie Unterstützung, jedoch keine beträchtlichen Summen. Einer dieser Vereine ist der Poeler-Koggen-Verein, der die „Wissemara“ betreibt, die regelmäßige Törns durch die Wismarbucht anbietet. Die Fahrten sind bei den Gästen beliebt, die einen Preis von 30 bis 80 Euro pro Törn zahlen. Weitere Einnahmequellen für den Verein sind Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Die drei Fördervereine in Wismar sind für die Traditionsschiffe verantwortlich. Der Poeler-Koggen-Verein, der älteste Förderverein des Lotsenschoners „Atalanta“ und der Förderverein des Kutters „Marlen“ tragen zur Erhaltung des maritimen Erbes bei. Diese Schiffe wurden unter anderem mithilfe von Arbeitslosen restauriert oder komplett neu gebaut. Die Initiative dient auch der Qualifizierung und Wiedereingliederung der Arbeitslosen, wobei rund 25 Prozent der Teilnehmer in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden konnten.

Das maritimes Erbe in Wismar hat einen hohen Stellenwert, auch wenn nur begrenzte öffentliche Mittel für die Projekte bereitgestellt werden. Die Stadt stellt den Vereinen Unterstützung durch das Bereitstellen eines historischen Baumhauses im Alten Hafen zur Verfügung, in dem ein Maritimes Traditionszentrum betrieben wird. Ende März diesen Jahres hat die Wismarer Bürgerschaft den drei Traditionsschiffen die Liegeplatzgebühren erlassen, was zu erheblichen Ersparnissen für die Vereine führt. Die Schiffe repräsentieren Wismar bei großen Hafenfesten und tragen somit zur Pflege der maritimen Tradition bei. Die „Atalanta“ wird beispielsweise zum Hamburger Hafengeburtstag segeln und Ausfahrten anbieten.

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Lebt in Bremerhaven und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"