Am 1. Januar 2025 ist der Start ins neue Jahr in Mecklenburg-Vorpommern von stürmischem Wetter geprägt. In Boltenhagen musste das traditionelle Anbaden in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen ausfallen, dies geschah erstmalig seit 25 Jahren. Der Deutsche Wetterdienst hatte eine Sturm- und Hochwasserwarnung für die Ostseeküste ausgesprochen. Das Wetter am Neujahrstag zeigte sich wolkenverhangen, es nieselte und starker Wind wehte.
Trotz der Absage des Anbadens waren zahlreiche Menschen am Strand unterwegs. Dazu gehörten Familien, Paare und Hundebesitzer, die den Neujahrstag aktiv genießen wollten. Einige Wagemutige, darunter Uwe und Birgit Lorenz, hielten sich nicht an die Absage und gingen ins kalte Wasser, wobei die Wassertemperatur bei 4 Grad und die Außentemperatur bei 8 Grad lag. Uwe Lorenz betonte, dass die Sicherheit vorgeht, sie aber trotzdem den Sprung ins Wasser wagten. Auch Georg Leistenschneider und Max Schuberth aus Rostock beteiligten sich an diesem mutigen Unterfangen. Normalerweise zieht das Anbaden mehrere hundert Zuschauer an den Strand, doch in diesem Jahr war dies nicht der Fall.
Sturmwarnung und weitere Absagen
Da die Wetterlage und die Hochwassergefahr an diesem Neujahrstag gefährlich waren, wurden auch in anderen Städten wie Kühlungsborn und Warnemünde das Neujahrsbaden abgesagt oder verschoben. In Kühlungsborn wurde das Event an der Seebrücke wetterbedingt abgesagt. Ein neuer Termin für das Anbaden in Boltenhagen wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, um den Teilnehmern eine sichere Durchführung zu ermöglichen.
In anderen Regionen von Mecklenburg-Vorpommern hingegen fand das Neujahrsbaden statt. So sprangen in Karlshagen auf Usedom etwa 200 Menschen bei 7 Grad kaltem Wasser und 4 Grad Lufttemperatur in die Ostsee. Auch im Ostseebad Prerow waren zahlreiche Wagemutige, oft in bunten Verkleidungen, von Schaulustigen umgeben ins Wasser gegangen.
Das Neujahrsbaden in Boltenhagen hat in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen. 1999 begannen etwa 35 Teilnehmer mit einer derartigen Tradition, und im Jahr 2023 waren bereits mehr als 70 Personen aktiv beteiligt.