Marc und Patrick Voßhall, die Betreiber des Regenbogencamps bei Prerow, haben den Campingplatz vorerst geschlossen. Grund dafür sind die jüngsten Entwicklungen rund um den Pachtvertrag der landeseigenen Stiftung Umwelt und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern, der am Ende des Jahres 2023 ausläuft. Obwohl die Regenbogen AG den Platz weiterhin betrieb, kündigte das Land die Pachtverträge, was zu einer unklaren Zukunft für den Betrieb führte. Die Brüder gaben an, dass sie positive Kindheitserinnerungen an Campingurlaube in Prerow haben und die Schließung für sie besonders schmerzlich ist.

In einer Mitteilung des Umweltministeriums und der Stiftung wurde bekannt gegeben, dass eine vollständige Weiterführung des Campingbetriebes in diesem Jahr nicht möglich ist. Die absehbare Abstellung von Strom und Wasser war der direkte Auslöser für die Schließung des Platzes, der nun seine Sanitäranlagen schließen und die Müllentsorgung einstellen muss. Die Brüder Voßhall kritisieren die Äußerungen des Umweltministers Till Backhaus, der die Regenbogen AG mit Mietnomaden verglich, was sie als ungerechtfertigte Stigmatisierung empfinden.

Folgen der Schließung für den Campingplatz

Die Regenbogen AG, die den Dünen-Campingplatz seit 30 Jahren betreibt, wurde darüber informiert, dass sie zwei Flurstücke räumen muss, die Strand- und Dünenflächen umfassen. In der Folge ist der Betrieb des Camps bis zur Räumung unmöglich. Wohnwagen dürfen zwar weiterhin kostenlos auf dem Gelände stehen bleiben, doch die Parkplätze werden geschlossen und die Schrankenkarten deaktiviert.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind erheblich, da der Campingplatz für die Regenbogen AG eine wichtige Einnahmequelle darstellt. Zudem war eine Investition von sieben Millionen Euro in den Umbau des Platzes geplant, um die Qualität des Angebots zu verbessern und umweltfreundlichere Standards einzuführen. Diese Pläne scheinen nun ins Stocken zu geraten.

Zukunftsperspektiven

Die Stiftung Umwelt und Naturschutz hatte bereits im Sommer 2023 nach einem neuen Pächter gesucht. Ein Auswahlgremium prüfte vier Konzepte, wobei das Hamburger Unternehmen Camper’s Friend den Zuschlag erhielt. Um den zukünftigen Betrieb des Campingplatzes sicherzustellen, kündigte das Nationalparkamt Vorpommern an, dass Interessenten bis zum 10. März 2023 einen Antrag für die Betreibung des Campingplatzes einreichen können. Ziel ist es, einen qualitativ hochwertigen Campingbetrieb unter Berücksichtigung der Schutzziele des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft zu fördern, die zudem auch eine ECOCAMPING-Zertifizierung anstreben.

Die Voßhall-Brüder haben rechtliche Schritte angestoßen, um die Kündigung des Pachtvertrages anzufechten. Sie zweifeln an der Rechtmäßigkeit des Auswahlverfahrens für den neuen Betreiber und sehen sich durch die Ereignisse in ihrer Existenz bedroht. Die Situation gibt Anlass zur Sorge und zeigt die Herausforderungen, die aus dem Spannungsfeld zwischen Naturschutz und wirtschaftlichem Wahnsinn resultieren können.

Weitere Informationen zur aktuellen Lage und den nächsten Schritten rund um den Campingplatz bei Prerow können auf den Websites von NDR, Ostsee-Zeitung sowie der Stiftung Umwelt und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern nachgelesen werden: NDR, Ostsee-Zeitung, Stiftung Umwelt und Naturschutz.