Vorfall | Regionales |
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Ort | Stralsund |
In Stralsund brodelt es! Die Pläne des österreichischen Möbelgiganten XXXLutz, ein gigantisches Möbelhaus in der Stadt zu errichten, stoßen auf heftigen Widerstand. Anwohner aus den Straßen Bahnweg, Am Paschenberg und Am Köppenberg sind auf die Barrikaden gegangen, denn das geplante 30 Meter hohe Gebäude soll direkt gegenüber ihrer Wohngegend entstehen. Laut einem Bericht der Ostsee-Zeitung fühlen sich die Bürger übergangen und fordern mehr Mitspracherecht bei der Stadtplanung.
Die Anwohner sind nicht nur besorgt über die Größe des Bauprojekts, sondern auch über die damit verbundenen Verkehrs- und Lärmbelästigungen. „Wir haben in der Nähe erschlossene Gewerbegebiete mit vielen leeren Flächen“, kritisiert Katrin Klein, eine Anwohnerin. Die Bürger befürchten, dass der Verkehr in ihrer ruhigen Wohngegend stark zunehmen wird, da viele Autofahrer die neuen Routen nutzen könnten, um schneller zum Möbelhaus zu gelangen. „Das Navi zeigt den kürzesten Weg an, und das wird zu einem Verkehrschaos führen“, warnt Beate Kassan.
Die Sorgen der Anwohner
Die Anwohner haben bereits innerhalb von zwei Tagen 60 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt und diese im Rathaus eingereicht. Ihre Hauptsorgen sind die Zunahme des Verkehrs und der Lärm, der durch das neue Möbelhaus entstehen könnte. „Das Kundenverhalten ändert sich – weg vom stationären Handel, hin zum Online-Kauf. Ich befürchte, dass das Haus hier zu einem Umschlagzentrum wird“, äußert Björn Abe seine Bedenken. Dies könnte bedeuten, dass nachts Lkw anfahren und die Ruhe der Nachbarschaft stören.
Ein weiterer Punkt der Kritik ist die geplante Diskothek in den alten Lokschuppen, die sich in der Nähe des neuen Möbelhauses befinden soll. „Wir wollen nicht nur meckern, sondern mitgestalten. Investoren sollen sich hier ansiedeln. Aber nicht so!“, sagt Beate Kassan. Die Anwohner befürchten, dass lärmende Gäste durch ihr Wohngebiet ziehen und die Nachtruhe stören.
Die Reaktion der Stadt
Die Stadtverwaltung hat bereits angekündigt, dass die Baupläne überarbeitet werden sollen. Ein Termin für die erneute öffentliche Auslegung steht jedoch noch nicht fest. Die Anwohner hoffen, dass ihre Bedenken ernst genommen werden und dass Maßnahmen ergriffen werden, um den Lkw-Verkehr in ihrer Wohngegend zu regulieren. „Die Option einer möglichen zulässigen Regulierung des Lkw-Verkehrs kann geprüft werden“, erklärt die Stadt, bleibt aber vage.
Die Bürger von Stralsund sind entschlossen, ihre Stimme zu erheben und sich gegen die Ansiedlung des Möbelriesen zu wehren. „Es ist reines Wunschdenken der Stadt“, sagt Katrin Klein. „Sie will es ja nicht mal selbst machen, sondern hofft auf einen Investor.“ Die Zukunft der Lokschuppen bleibt ungewiss, und die Anwohner fragen sich, ob ihre Sorgen Gehör finden werden.
Die Situation in Stralsund zeigt, wie wichtig es ist, dass Bürger in Stadtplanungsprozesse einbezogen werden. Die geplante Ansiedlung von XXXLutz könnte nicht nur die lokale Wirtschaft beeinflussen, sondern auch das Leben der Anwohner erheblich verändern. Die Zeit wird zeigen, ob die Stadtverwaltung bereit ist, auf die Bedenken der Bürger einzugehen und eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist, wie auch Ostsee-Zeitung berichtet.