Eltern-Entführung nach Südamerika: Frau vor Gericht in Güstrow

Ein Gerichtsverfahren startet gegen eine 38-jährige Frau und ihre Mutter, die beschuldigt werden, ihre beiden Kinder im Zuge eines Streits mit dem Vater nach Südamerika.entführt zu haben. Der ältere Junge wurde dem Vater aus Güstrow gemeinschaftlich entzogen, während der jüngere Junge einen anderen Vater hat. Die Frauen und die Kinder wurden in Bolivien aufgespürt, inhaftiert und im Jahr 2023 nach Deutschland ausgeliefert.

Bereits 2019 musste sich die Mutter aufgrund des Erziehungsstreits vor dem Familiengericht in Güstrow verantworten. Zu diesem Zeitpunkt hatten beide Elternteile das gemeinsame Sorgerecht. Die zuständige Richterin entzog damals der Frau die Pässe für die Kinder. Allerdings gelang es der Frau, über das Meldeamt, das aus Datenschutzgründen nicht automatisch informiert wurde, neue Pässe für die Kinder zu beschaffen. Im Oktober 2019 flog sie mit der Großmutter und den beiden Söhnen, einem davon ein Baby, nach Bolivien.

Ein Auslieferungsantrag wurde von Deutschland aus gestellt, und Bolivien lieferte schließlich die Frauen und die Kinder, die mittlerweile acht und fünf Jahre alt sind, im März 2023 wieder nach Deutschland. Der Prozess vor dem Amtsgericht Güstrow gegen die Frau wegen der Kindesentführung hat begonnen, wobei auch die Mutter der Frau angeklagt ist. Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen beide Frauen im Zusammenhang mit der widerrechtlichen Entziehung der Kinder und der Reise nach Bolivien.