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Wasserstoff-Debatte bei Schweriner Stadtwerken: Faktencheck zur CO2-Kompensation

Die Schweriner Stadtwerke sind in die Debatte über den Einsatz von Wasserstoff in Gaskraftwerken eingetreten. Nach einer millionenschweren Modernisierung ihrer Standorte in Schwerin Süd und Lankow werben sie damit, dass anteilig Wasserstoff eingespeist werden kann. Die modernisierten Gaskraftwerke sind bereits in der Lage, 10 Prozent Wasserstoff zu verwenden, mit der Möglichkeit, nach Umrüstung auf 20 Prozent zu erhöhen. Allerdings stellt sich die Frage, wie realistisch dieser Einsatz ist, da für beide Standorte zusammen eine beträchtliche Menge von etwa 1700 Kubikmetern Wasserstoff pro Stunde benötigt wird.

Die Stadtwerke Schwerin betonen, dass für den Einsatz von Wasserstoff im erforderlichen Umfang eine ausreichende Verfügbarkeit im öffentlichen Gasnetz der Ontras erforderlich ist. Eine alternative Überlegung wäre die Ansiedlung eines lokalen Wasserstoffproduzenten, um eine separate Wasserstoffleitung bis zu den Kraftwerken zu legen. In diesem Szenario würde der Wasserstoff vor Ort mit Erdgas gemischt werden. Gegenwärtig sind jedoch beide Varianten nicht absehbar, da neben der Verfügbarkeit auch der Preis eine Schlüsselrolle spielt.

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In Bezug auf die CO₂-Kompensation durch Zertifikate heben die Schweriner Stadtwerke hervor, dass sie keine Öko-Gastarife mit dieser Methode anbieten. Stattdessen sind im Angebot des Unternehmens vier Umwelttarife wie „citygas klima“ und „meckpommgas klima“ enthalten, die auf konkrete ökologische Projekte setzen. Diese Projekte, die seit 2013 in Zusammenarbeit mit der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt werden, konzentrieren sich auf den Moorschutz, den Waldumbau und die Aufforstung. Trotz dieser Umweltengagements streben die Stadtwerke Schwerin keine CO₂-Kompensation an, noch versprechen sie diese ihren Kunden oder bieten sie vertraglich an.

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