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Sprachenstreit in Indien: Widerstand gegen den Ersatz von Englisch durch Hindi

Die Hindu-Nationalisten in Indien unter der Führung von Premierminister Narendra Modi streben danach, Englisch als Amts- und Verkehrssprache vollständig durch Hindi zu ersetzen. Hindi wird als Nationalsprache Indiens propagiert, was bei verschiedenen Sprachgruppen im Land auf Widerstand stößt. Modi und seine Partei, die Bharatiya Janata Party (BJP), setzen sich für die Förderung von Hindi ein, während die Opposition, angeführt von Rahul Gandhi von der Kongresspartei, die sprachliche Vielfalt Indiens respektiert. Bei den laufenden Parlamentswahlen nutzte Gandhi die Sprachenfrage, um die BJP zu kritisieren und warf ihr vor, Hindi als alleinige Landessprache durchsetzen zu wollen, was besonders im Süden Indiens auf Widerstand stößt.

Die BJP betont jedoch, dass ihr Ziel nicht darin besteht, Regionalsprachen zu ersetzen, sondern vielmehr gegen die Dominanz des Englischen anzugehen, das als Sprache der ehemaligen Kolonialmacht verpönt ist. Tatsächlich wird Englisch neben Hindi als offizielle Amtssprache in Indien verwendet und spielt eine bedeutende Rolle in der Regierung, Bildung, und Wirtschaft des Landes. Hindi ist für rund 44 Prozent der Inderinnen und Inder die Muttersprache, aber es gibt viele andere Sprachen im Land, wodurch die Einführung von Hindi als alleinige Nationalsprache auf Widerstand stößt, insbesondere im Süden Indiens, wo Hindi nur eine Nebenrolle spielt.

Der historische Konflikt zwischen Hindi und Urdu sowie die Bedeutung von Hindi als Sprache der Hindu-Identität prägen den Sprachenstreit in Indien. Die BJP, die Hindi als Nationalsprache fördert, ist dennoch bemüht, die Vielfalt der Regionalsprachen zu respektieren, während Modi bei seinen öffentlichen Auftritten konsequent Hindi spricht. Der Widerstand gegen die Dominanz von Hindi hat nicht nur linguistische, sondern auch soziale Dimensionen, da Hindi als Sprache der Oberschicht betrachtet wird und viele Regionen, insbesondere im Süden, ihre eigene kulturelle Identität bewahren wollen.

Die BJP versucht, ihre Präsenz im Süden zu stärken, indem sie in regionalen Sprachen wie Tamil und Kannada in den sozialen Medien präsent ist und Modi bei Wahlkampfauftritten einige Sätze in regionalen Sprachen sagt. Dennoch bleibt die Verbindung der BJP zu Hindi bestehen, was zu Spannungen mit den unterschiedlichen Sprachgruppen im Land führt. Die aktuelle Politik von Hindi als Alleinsprache wird von vielen als Angriff auf die kulturelle Vielfalt und föderale Struktur Indiens wahrgenommen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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