In Schwerin hat die Kampagne „Sprich mit mir“ begonnen, die Eltern und Betreuungspersonen für einen bewussteren Umgang mit Smartphones sensibilisieren soll. Diese Initiative wird gemeinsam vom Kinderschutzbund Kreisverband Schwerin und dem Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung MV (LfK) getragen. Innenminister Christian Pegel (SPD) unterstrich die Wichtigkeit der Kampagne und warnte vor den negativen Folgen, die eine unaufmerksame Smartphone-Nutzung für Kinder haben kann, die sich oft verloren und vergessen fühlen.
Die humorvoll gestaltete Plakataktion zeigt realistische Alltagsszenen, in denen abgelenkte Eltern ihren Kindern nicht die notwendige Aufmerksamkeit schenken. Diese Darstellung, entworfen von der Cartoonistin Renate Alf aus Weimar, soll eindringlich auf die Problematik aufmerksam machen. Ziel ist es, Eltern und Betreuungspersonen zu zeigen, wie wichtig es ist, direkt mit ihren Kindern zu kommunizieren, da fehlende Ansprache bei Kleinkindern zu Verhaltensauffälligkeiten oder Sprachstörungen führen kann.
Kampagne und ihre Umsetzung
Die Plakate werden gezielt in Bussen, Nahverkehr und öffentlichen Orten in Schwerin platziert. Dabei kommen unter anderem 50 City Light Poster zum Einsatz, die in Kitas, Kinderarztpraxen, Ergotherapeuten und Elterncafés ausgehängt werden. Insgesamt investiert die Kampagne etwa 4.540 Euro, wobei die Finanzierung durch den LfK mit rund 3.632 Euro unterstützt wird.
Die Organisatoren erhoffen sich von dieser stadtweiten Maßnahme eine positive Reaktion der Eltern und eine Verbesserung der Interaktion zwischen Eltern und Kindern. Diese Veränderungen sind nicht nur für die emotionale Entwicklung der Kinder wichtig, sondern auch für die Stärkung der Bindung zwischen Eltern und ihren Nachwuchs.
Warum eine bewusste Nutzung wichtig ist
Studien zeigen, dass eine übermäßige Smartphone-Nutzung Eltern in ihrer Rolle als Bezugspersonen einschränkt. Kinder, die im frühen Alter eine unzureichende direkte Ansprache erfahren, sind häufig mit Entwicklungsproblemen konfrontiert. In einem Artikel von SPIEGEL wird darauf hingewiesen, dass die Smartphone-Nutzung nicht nur die Parent-Child-Relationship gefährdet, sondern auch den Zugang zu sozialen Fähigkeiten beeinträchtigen kann. Die Kampagne „Sprich mit mir“ zielt genau darauf ab, diese Problematik im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern und ein Umdenken bei den Eltern zu fördern.
Die Initiative zeigt somit, wie wichtig es ist, das smartphonefreie Zeitfenster zu schaffen und die Interaktion innerhalb der Familien zu fördern. Die Organisatoren sind überzeugt, dass dies der Schlüssel zu einer gesunden emotionale Entwicklung der Kinder ist.
Merkur, Presseportal, und SPIEGEL informieren über die Hintergründe und Ziele dieser bedeutenden Kampagne.