Schwarze Komödie über Heuchelei und Konsumsucht: Tartuffe am Schlossinnenhof

„Tartuffe oder Das Schwein der Weisen“, eine musikalische Komödie voller Gesellschaftskritik

Im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin wird eine neue Interpretation von Molières Klassiker „Tartuffe“ aufgeführt. Unter dem Titel „Das Schwein der Weisen“ hat der Autor und Gesamtkünstler PeterLicht dem Stück eine moderne und musikalische Wendung gegeben.

Die Handlung dreht sich um Orgon, das Oberhaupt einer Familie, der von einem charismatischen Fremden namens Tartuffe fasziniert ist. Als Orgon versucht, seine Tochter Mariane mit Tartuffe zu verheiraten und sogar seine eigene Frau opfern will, gerät die Familie in eine turbulente Redeschlacht. Dabei werden Themen wie Heuchelei, Doppelmoral, Konsumsucht und Selbstbetrug humorvoll auseinandergenommen.

PeterLichts Version von „Tartuffe“ ist nicht nur eine Komödie, sondern auch eine scharfe Gesellschaftskritik. Der Autor nimmt nicht nur einzelne gesellschaftliche Gruppen aufs Korn, sondern spiegelt den gesamten modernen Zeitgeist wider. Durch rasante Dialoge und absurde Widersprüche werden sowohl die Zuschauer als auch die Figuren selbst entlarvt.

Unter der Regie von Peter Kastenmüller, der mit dieser Inszenierung sein Debüt am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin gibt, wird das Stück mit opulenter Gestaltung und sommerlicher Musikuntermalung präsentiert. Die Besetzung umfasst talentierte Schauspieler wie Marko Dyrlich, Clara Wolfram, und Jonas Steglich, die ihre Rollen mit Leidenschaft und Können verkörpern.

Die Aufführung von „Tartuffe oder Das Schwein der Weisen“ verspricht nicht nur beste Unterhaltung, sondern regt auch zum Nachdenken über gesellschaftliche Strukturen und individuelle Verantwortung an. Diese moderne Adaption eines zeitlosen Stoffs zeigt, wie relevant und universell die Themen von Molières Werk auch heute noch sind.