Friedrich Wilhelm Kücken, ein bedeutender Liederkomponist seiner Zeit, fand lange Zeit in Vergessenheit, obwohl seine Büste am Schweriner Pfaffenteich zu finden ist. Ein mehrjähriges Projekt brachte nun eine moderne Notenausgabe seiner Lieder hervor und enthüllte viele weitere Entdeckungen. Eine besonders bewegende Entdeckung verbindet das Leben und Schaffen des Komponisten auf eine einzigartige Weise.
Die persönliche Katastrophe, die Friedrich Wilhelm Kücken erlebte, wurde in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung von 1882 beschrieben. In einem Bericht wurde offenbart, wie Kückens Verlobung mit der Tochter eines berühmten Augenarztes aufgrund verschwiegener familiärer Geheimnisse scheiterte. Obwohl die Braut dem Geliebten trotz allem die Hand reichen wollte, verweigerten die Eltern ihre Einwilligung, und die Verlobung wurde abrupt aufgelöst.
Ein bedeutendes Lied von Kücken, „Drei Worte“, erwies sich als ein Meisterwerk, dessen Text der verlorenen Liebe des Komponisten zugeschrieben wird. Dieses Gedicht, verfasst von Ottilie von Graefe, vermittelt die tiefe Trauer und die verzweifelte Sehnsucht einer Frau, die von ihrem Geliebten getrennt ist. Briefe von Mathilde Bardua an Ottilie belegen, dass diese noch lange Zeit nach dem Verlust ihrer großen Liebe trauerte.
Die Geschichte von Friedrich Wilhelm Kücken und Ottilie von Graefe wird in einem Konzert am 15. Juni im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin neu interpretiert. Lieder des Komponisten werden von talentierten Künstlern präsentiert, und eine kürzlich veröffentlichte CD mit romantischen Liedern von Kücken wird vorgestellt. Diese Veranstaltung bietet eine einzigartige Möglichkeit, die emotionalen und künstlerischen Dimensionen der unerfüllten Liebe zwischen Kücken und von Graefe zu erfahren.