Der Streit um die Präsenz russischer Schrottöltanker in der Ostsee hat sich verschärft. Die Konfliktursache liegt in der vermehrten Anwesenheit russischer Schiffe, die möglicherweise dazu dienen, Sanktionen zu umgehen. Diese Tankschiffe weisen in der Regel ein Alter von über 15 Jahren auf und befinden sich in einem desolaten Zustand. Die dänischen Schifffahrtsbehörden haben aufgrund unklarer Eigentums- und Versicherungsverhältnisse im März insgesamt 15 Tankern mit russischem Öl die Passage durch dänische Gewässer verwehrt.
Die Auseinandersetzung erstreckt sich auch auf Schweden, wo die Problematik des Umpumpens von Rohöl von einem Tanker auf einen anderen in internationalen Gewässern nahe der Insel Gotland besteht. Schwedische Behörden warnen vor erheblichen Umweltrisiken in diesem Zusammenhang. Die Route der Tanker verläuft durch die Westliche Ostsee, von Bornholm über Rügen und Darß, weiter durch die Kadetrinne und den Fehmarn Belt bis in den Großen Belt und ins Kattegat.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen gemäß internationalem Seerecht sehen vor, dass Schiffe aller Nationen das Recht zur Durchfahrt in der Ostsee haben, sofern sie sich an internationale Seerechts- und Umweltschutzbestimmungen halten. Dennoch haben der finnische Grenzschutz und der schwedische Außenminister kürzlich vor potenziellen Risiken einer Ölverschmutzung gewarnt. Es besteht die Besorgnis, dass Russland durch den Betrieb dieser maroden Tanker bewusst ökologische Katastrophen in Kauf nimmt, was auch deutsche Küstenregionen wie Mecklenburg-Vorpommern betreffen könnte.