In einer richtungsweisenden Entscheidung hat sich die Rostocker Bürgerschaft mit großer Mehrheit für den langfristigen Erhalt des Eisbrechers „Stephan Jantzen“ im Rostocker Stadthafen ausgesprochen. Dies geschieht in Anbetracht des notwendigen Werftaufenthalts, der zur Sicherstellung der Schwimmfähigkeit des 68 Meter langen Schiffes erforderlich ist. Die Hansestadt Rostock, die seit 2017 Eigentümerin des Eisbrechers ist, plant die umfangreichen Sanierungsarbeiten für das Jahr 2027. Die Kosten hierfür belaufen sich auf über zwei Millionen Euro, wie nordkurier.de berichtet.
Der Verein „Technische Flotte Rostock e.V.“, der den Eisbrecher im Stadthafen betreibt, erhält für sein Engagement besondere Anerkennung. Der Verein, der über 50 Mitglieder zählt, investiert jährlich zwischen 13.000 und 15.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit in die Pflege des Schiffes. Thomas Gehrke, Vorstandsvorsitzender des Vereins, äußerte sich positiv über die Unterstützung der Bürgerschaft in dieser Angelegenheit. Jährlich besuchen bis zu 10.000 Interessierte das Schiff, das seit 2009 im Rostocker Stadthafen als touristische Attraktion und technisches Denkmal fungiert.
Dringlichkeit der Sanierung
Laut der Verwaltung gibt es keine Alternative zur Sanierung des Eisbrechers, da andernfalls die Gefahr droht, dass das Schiff abgewrackt wird. Die letzte umfangreiche Wartung fand im Jahr 2003 statt und das Schiff wurde 1967 in Leningrad gebaut. Vereinskapitän Michael Egelkraut weist darauf hin, dass derzeit kein unmittelbares Risiko eines Untergangs besteht, jedoch habe das Schiff mit Wassereintritt zu kämpfen, was in Zukunft problematisch werden könnte. Die geplanten Werftarbeiten sollen dazu dienen, turnusmäßige Inspektionen durchzuführen, um die Sicherheit im Rostocker Stadthafen zu gewährleisten, wie ndr.de erklärt.
Die Stadtverwaltung unter der Leitung von Senator Dr. Chris von Wrycz Rekowski (SPD) hat bereits angedeutet, dass die Unterstützung für die „Stephan Jantzen“ fest verankert ist. Das Projekt wird auch von der Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) unterstützt, die auf die Notwendigkeit hinweist, auch auf Bundesebene für den Erhalt des maritimen Erbes von Rostock zu kämpfen. Uwe Flachsmeyer von den Grünen forderte ein stringentes Konzept zur Pflege und Vermarktung des maritimen Erbes der Stadt, was einen kohärenten Rahmen für zukünftige Projekte schaffen könnte, wie nordkurier.de hervorhebt.
Schiff als Teil der Rostocker Identität
Der Eisbrecher „Stephan Jantzen“ hat nicht nur eine bemerkenswerte maritime Geschichte, sondern ist auch ein fester Bestandteil der Rostocker Identität. Die Sanierung im Jahr 2027 fällt zudem in das Jahr des 60. Jahrestags der Indienststellung des Schiffes. Der Verein „Technische Flotte“ arbeitet unermüdlich daran, das Schiff für zukünftige Generationen zu erhalten. Mit seinem eindrucksvollen Erscheinungsbild ist der Eisbrecher nicht nur ein Blickfang im Stadthafen, sondern auch ein Symbol für die maritime Tradition Rostocks.
Die Vorbereitungen für die Sanierung haben bereits begonnen, und die Bürgerschaft hat den notwendigen Finanzrahmen abgesteckt. Das Engagement der Ehrenamtlichen zusammen mit der Unterstützung durch die Stadtverwaltung verspricht eine positive Zukunft für die „Stephan Jantzen“ und die maritime Landschaft Rostocks.