In Rostock wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag eine 12-Meter-Motoryacht Ziel eines verheerenden Brandes. Das Feuer, das gegen Mitternacht bemerkbar wurde, konnte nur durch den Einsatz von rund 40 Feuerwehrkräften gelöscht werden. Diese waren innerhalb kurzer Zeit vor Ort, nachdem ein Passant den Notruf absetzte, nachdem er den Brand entdeckt hatte. Anfangs brannte nur „etwas Kleines“ auf dem Oberteil des Schiffes, doch schnell breitete sich das Feuer aus und erfasste den gesamten Aufbau der Yacht, die am Steg des Hotels Warnow festgemacht war. Die Nordkurier berichtet, dass die Yacht einem Privatmann aus Rostock gehört und erst vor etwa einer Woche in der Steganlage stationiert wurde.
Zeugen berichteten von zwei dunkel gekleideten Unbekannten, die in der Nähe der Yacht gesehen wurden. Diese Hinweise haben die Polizei dazu veranlasst, wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung Ermittlungen einzuleiten. Der Sicherheitsdienst des Hotels hatte die beiden Verdächtigen bemerkt, als sie vom Steg flüchteten. Der geschätzte Schaden an der Yacht beträgt etwa 25.000 Euro, was fast einem Totalschaden entspricht. Die Überreste des Bootes, das auf den Konstruktionsgrundlagen des „Ernst-Riss“ aus der DDR basiert, sollen baldmöglichst geborgen werden, so das Wasser- und Schifffahrtsamt.
Brandstiftung im Fokus der Ermittlungen
Die Umstände des Brandes werfen Fragen auf, da in der Vergangenheit bereits mehrfach ähnliche Fälle von Brandstiftung in Rostock registriert wurden. So kam es beispielsweise am Sonntag, den 03. November 2024, zu einem Brandanschlag auf die Bar „B Sieben“ in der Rostocker Innenstadt, wobei ein dunkel gekleideter Mann beobachtet wurde, der einen Gegenstand durch ein Fenster warf. Auch andere Brände in der Stadt, etwa in der Nacht vom 06. auf den 07. Oktober 2024, als zwei PKW in der Nähe des Hafens in Flammen aufgingen, legen nahe, dass aktuell eine Welle von Brandstiftungen durch unbekannte Täter beobachtet werden kann. In diesem Kontext stellt sich die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Vorfällen gibt, die in den letzten Monaten die Rostocker Polizei beschäftigen.
Die Polizei hat bereits deutliche Maßnahmen ergriffen, um die Hintergründe der aktuellen Brandserie zu ermitteln und den Zusammenhang zu früheren Vorfällen zu prüfen. Bei wiederholten Bränden in Rostock im Jahr 2024, etwa den Brandspuren in der Straße Burgwall und den Bränden in Toitenwinkel, hat die Polizei in mehreren Fällen Brandstiftung als mögliche Ursache ins Auge gefasst. Die aktuelle Situation rund um die Yacht könnte also Teil eines besorgniserregenden Trends sein, den es zu untersuchen gilt.
Die Feuerwehr musste in dieser Nacht große Anstrengungen aufbringen, um das Feuer zu löschen. Trotz der schnellen Reaktion der Einsatzkräfte war die Yacht in einem solchen Zustand, dass sie als größtenteils verloren gilt. Das Metallboot, das etwa fünf Tonnen wiegt, bleibt jedoch weiterhin schwimmfähig.
Die Ermittlungen konzentrieren sich nun darauf, den Besitzer der Yacht zu ermitteln, da keine äußeren Kennzeichen vorhanden waren. Fachleute und auch die Polizei betonen, dass es wichtig ist, Zeugen zu befragen und Hinweise zu sammeln, um die vermuteten Brandstifter zur Rechenschaft zu ziehen. Die rasche Erfassung von Informationen könnte entscheidend sein, um weitere Vorfälle zu verhindern.