Rostock

Katzenkinder in Not: Tierschutzvereine kämpfen gegen Überpopulation

Zu viele wilde Katzenkinder im Landkreis Rostock stellen Tierschützer vor Herausforderungen, da unkontrolliert geborene Samtpfoten dringend ein Zuhause suchen und die Tierheime überfüllt sind, wie Carmen Lahl vom Tierschutzverein Güstrow am 30. Juli 2024 berichtet.

Überpopulation von Katzen im Landkreis Rostock: Ein wachsendes Problem

Im Landkreis Rostock steht der Tierschutz vor einer wachsenden Herausforderung: Unkontrollierte Vermehrung von streunenden, unkastrierten Katzen führt zu einer erhöhten Zahl von Katzenkindern, die ein Zuhause suchen. Während die Sommermonate die Aufnahmen von Tierschutzvereinen belasten, ist die Situation in den örtlichen Tierheimen alarmierend.

Die Situation der Tierheime

Das Tierheim in Güstrow hat derzeit 70 Katzen untergebracht, die dringend ein neues Zuhause benötigen. Carmen Lahl vom dortigen Tierschutzverein beschreibt die Umstände, unter denen die Jungkatzen oft gefunden werden. Diese kleinen Samtpfoten werden häufig durch Passanten gemeldet und dann von Tierschützern eingesammelt. Im vergangenen Jahr hat der Verein mehr als 260 Katzen aufgenommen, wobei viele von ihnen als schwer vermittelbar gelten.

Gründe für die Überpopulation

Ein zentrales Problem stellt die Tatsache dar, dass viele Katzen nicht kastriert sind. Dieses unkontrollierte Wachstum der Katzenpopulation greift nicht nur in Güstrow um sich. Auch im Tierheim Laage ist die Situation kritisch. Hier leben momentan etwa 20 ausgesetzte und wilde Katzenkinder, und sowohl Platz als auch Personal stehen häufig nicht zur Verfügung. Die Tierheimleiterin Angelika Streubel aus Schlage bei Rostock erklärt, dass in ihrer Einrichtung nur wenige Jungkatzen untergebracht sind. Dies liegt jedoch an einer strikten Verordnung der Hansestadt, die eine Kastration von freilaufenden Katzen vorschreibt.

Der Ruf nach Maßnahmen

Die Problematik wird durch die Notwendigkeit einer landesweiten Kastrationspflicht für freilaufende Katzen immer drängender. Tierschützer fordern Maßnahmen, um die Überpopulation nachhaltig zu verhindern. Viele Katzenkinder, die auf der Straße geboren werden, haben kaum Chancen, ein sicheres und liebevolles Zuhause zu finden. Dies verdeutlicht nicht nur die Notwendigkeit für mehr Kastrationsprogramme, sondern auch für Aufklärungsarbeit, um das Bewusstsein für verantwortungsvolle Tierhaltung in der Gesellschaft zu stärken.

Fazit und Ausblick

Die Überpopulation von Katzen im Landkreis Rostock ist ein bedeutendes Tierschutzproblem, das sowohl das Wohlergehen der Tiere als auch die Kapazitäten der Tierheime betrifft. Um dieser Herausforderung zu begegnen, ist ein gemeinsames Handeln der Behörden, Tierschutzorganisationen und der Bevölkerung erforderlich. Nur durch präventive Maßnahmen und Aufklärung kann die Situation nachhaltig verbessert werden und den vielen Katzenkindern eine bessere Zukunft ermöglicht werden.

Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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