Am 22. Februar 2025 fand im Ostseestadion das brisante Drittliga-Derby zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden statt, das mit einem knappen 1:0 für Hansa endete. Doch das Spiel geriet zunehmend in den Schatten schwerer Ausschreitungen, die vor dem Anpfiff der zweiten Hälfte die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Fans beider Lager warfen sich während der Halbzeit mit Pyrotechnik und Knallkörpern an, was schließlich zu einem massiven Polizei-Einsatz führte, um die Situation zu beruhigen. Der Unterbrechung dauerte rund 30 Minuten und ließ selbst den Schiedsrichter erwägen, die Partie abzubrechen. Während Spieler und Schiedsrichter im Kabinenaus waren, beriet man sich mit den Sicherheitsbehörden über den Fortgang des Spiels.

Wie t-online berichtet, war es speziell die Fan-Aktion von Dynamo, die Böller und Raketen auf die Hansa-Fankurve abfeuerte, die die Gemüter erhitzte. Zu den Vorfällen kam es, als der Kapitän von Dynamo Dresden, Stefan Kutschke, nach dem Spiel lautstark über die mediale Berichterstattung der Vorfälle klagte. Er bemängelte das Fehlen von Informationen über die Gefährlichkeit des Leuchtspur-Körpers, der in Richtung eines Dresdner Spielers abgefeuert worden war und verlangte eine ausgewogene Betrachtung der Geschehnisse.

Die Eskalation der Fan-Ausschreitungen

Die Ereignisse während der Halbzeitpause wurden als äußerst gefährlich eingestuft, insbesondere da die Spieler von Dynamo Dresden schon auf dem Platz waren, als die Raketen und Böller auf die Fans geschossen wurden. Der Schiedsrichter entschied sich, beide Teams in die Kabinen zu schicken, was eine halbe Stunde Verzögerung nach sich zog, bevor das Spiel fortgesetzt werden konnte. Laut Nordkurier musste der Stadionsprecher eindringlich warnen, dass bei einer weiteren Eskalation das Spiel sofort abgebrochen werde. Zum Glück wurde im Dynamo-Block nur eine begrenzte Menge an Pyrotechnik gezündet, без falls weitere Raketen geworfen wurden.

Währenddessen verteidigte Hansa Rostock den knappen Vorsprung von 1:0 bis zum Schluss und feierte den Sieg im heiß umkämpften Ostklassiker. Die Vorfälle auf den Rängen werden jedoch nicht ohne Konsequenzen bleiben; Experten erwarten ein teures Nachspiel für den FC Hansa aufgrund der schweren Ausschreitungen.

Pyrotechnik im Fußball: Ein wiederkehrendes Problem

Die aktuellen Vorfälle sind Teil eines größeren Problems im deutschen Fußball, wie die Berichte über den Einsatz von Pyrotechnik zeigen. ZDF beschreibt, dass Pyrotechnik in vielen Stadien ein immer wiederkehrendes Phänomen darstellt. Trotz strenger Kontrollen am Einlass gelingt es vielen Anhängern, pyrotechnische Materialien ins Stadion zu schmuggeln. All dies geschieht oft unter dem Radar der Sicherheitskräfte, die gestandene Probleme mit den Fangruppen haben.

Ein langfristiges Problem, das durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde, ist das Bestreben vieler Fans, Regeln zu brechen und auf die Gefahren von Pyrotechnik nicht zu achten. Auch die Diskussion um legale Verwendung von Pyrotechnik bleibt zäh. Der Dialog zwischen DFB und Fangruppen wurde in der Vergangenheit abgebrochen, was die Fronten weiter verhärtet hat. Experten zufolge streben viele Fans danach, ihre Vereinsidentität mit spektakulären Mitteln zu demonstrieren, was zu einer besorgniserregenden Normalisierung von Pyrotechnik in Fußballstadien führt.

Im nächsten Spiel steht Dynamo Dresden gegen SC Verl an, wo die Mannschaft versuchen wird, die sportlichen Leistungen wieder in den Vordergrund zu rücken, fernab von den tumultartigen Szenen, die das Derby überschattet haben.