Am 8. Februar 2025 demonstrierten in der Rostocker Innenstadt bis zu 4000 Menschen unter dem Motto „Alle gegen Faschismus – Rostock steht zusammen!“, um für Vielfalt und gegen Rechtsextremismus zu appellieren. Die Veranstaltung wurde von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) organisiert und fand nur zwei Wochen vor der Bundestagswahl statt, bei der die AfD in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin in der Wählergunst vorn liegt. Auch die Kritik an der CDU und deren Migrationspolitik, insbesondere in Verbindung mit der AfD, wurde lautstark geäußert. Laut Nordkurier demonstrierten die Teilnehmenden nicht nur für Demokratie, sondern auch gegen die rassistischen und faschistischen Tendenzen, die in den letzten Monaten in der Region zugenommen haben.
Die Demonstration wurde von verschiedenen Rednern unterstützt, die die Dringlichkeit betonten, sich gegen faschistische Kräfte zu positionieren. Ein besonderer Fokus lag auf der Sicherheit von LGBTQ+-Personen in der Region, während andere Redner die Gewalt gegen Frauen und aktuelle Vorfälle, wie eine Messer-Attacke, die am Donnerstag stattfand, ansprachen. Monique Tannhäuser vom Landesfrauenrat MV nahm Stellung zu den unerträglichen Femiziden und der Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft. Laut NDR wurde in den Reden auch dringend gefordert, die Täter der Messer-Attacke zur Rechenschaft zu ziehen.
Protest und Polizeieinsätze
Obwohl die Polizei von einem weitgehend friedlichen Verlauf der Demonstration berichtete, gab es jedoch vereinzelt Auseinandersetzungen. Kurz vor dem Ende der Veranstaltung kam es am Neuen Markt zu körperlichen Übergriffen, was zu einem Strafverfahren gegen zwei Tatverdächtige (22 und 24 Jahre alt) führte. Zudem wurde eine Strafanzeige gegen einen 17-Jährigen erstattet, der versuchte, die Veranstaltung zu stören. Um die Situation unter Kontrolle zu halten, erteilte die Polizei Platzverweise gegen mehrere Personen am Hauptbahnhof Rostock, wo ebenfalls Proteste gegen einen AfD-Infostand stattfanden. Am Freitag beteiligten sich etwa 100 Menschen an diesem Protest, was die angespannten Verhältnisse und die fortwährenden Auseinandersetzungen mit rechten Gruppierungen in der Stadt verdeutlicht.
Die Kundgebung in Rostock war Teil einer größeren, deutschlandweiten Bewegung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Bundesweit mobilisierten Hunderttausende Menschen, um sich für ein respektvolles Zusammenleben einzusetzen. Laut Tagesschau nahmen allein in München etwa 250.000 Menschen an einer ähnlichen Demonstration teil, und in Hannover versammelten sich etwa 24.000 Teilnehmer. Angesichts dieser solidarischen Mobilisierung ist es unerlässlich, sich für die vielzähligen Werte der Demokratie einzusetzen und auf die Gefahren von Ausgrenzung und Hass aufmerksam zu machen.