In den vergangenen Jahrzehnten wurden in Deutschland über 5.400 Kilometer Bahnstrecken stillgelegt, was insbesondere die Mobilität in ländlichen Gebieten beeinträchtigt hat. Ein innovatives Projekt in Nordrhein-Westfalen namens Monocab soll diese Problematik angehen. Das Monocab wird als schmales Fahrzeug konzipiert, das auf nur einem Gleis fährt und als Schienen-Taxi dienen soll.
Entwickelt wurde das Monocab von Thorsten Försterling, dessen Idee auf einem Konzept des Erfinders Louis Brennan aus dem Jahr 1909 basiert. Das Fahrzeug balanciert mithilfe von kreiselstabilisierten Mechanismen auf nur einer Schiene und ist mit zwei 250 Kilogramm schweren Kreiseln ausgestattet, die für die Vertikalstabilisierung sorgen. Trotz unebener Gewichtsverteilung auf schmalen Rädern bleibt das Monocab stabil und kann sogar starken Winden standhalten.
Das Monocab-Projekt hat große Aufmerksamkeit erlangt und wurde bereits mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2018 ausgezeichnet. Aktuell wird das Projekt von verschiedenen Institutionen wie der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und dem Fraunhofer-Institut für Industrielle Automatisierung vorangetrieben. Ein Prototyp des Monocabs ist in Entwicklung, der voraussichtlich bis 2028 im Testbetrieb in der Region Nordlippe eingesetzt werden könnte.
Die Vision hinter dem Monocab reicht über die reine Schließung von Infrastrukturlücken hinaus. Es soll eine flexible Form des individuellen Personennahverkehrs schaffen, indem die Monocabs rund um die Uhr per App bestellt werden können. Die Entwickler sehen darin die Chance, gleichwertige Lebensverhältnisse im ländlichen Raum im Vergleich zu Städten zu schaffen. Das Monocab wird somit als Hoffnungsträger betrachtet, der die Lebensqualität auf dem Land steigern und die Mobilität im ländlichen Raum gewährleisten soll.