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Rekordnachfrage nach Reisemobilen – Urlaubsstart auf vier Rädern in MV

Der große Ansturm auf Reisemobile in Mecklenburg-Vorpommern - Neue Trends und Rekordverkäufe

Der Urlaubsstart auf vier Rädern erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit in Mecklenburg-Vorpommern. Manuel Wendt, Geschäftsführer eines Caravan-Händlers in Kremmin, beobachtet einen ungebrochenen Andrang auf Reisemobile, insbesondere mit Blick auf den bevorstehenden Beginn der Campingsaison. Auf der kürzlich abgehaltenen Hausmesse seines Unternehmens wurden so viele Fahrzeuge verkauft wie nie zuvor, was das starke Interesse der Kunden widerspiegelt. Teilweise verlassen sogar zehn Fahrzeuge an einem einzigen Tag den Hof.

Auch beim einzigen Mobil-Bauer in Mecklenburg-Vorpommern, Campmobil in Leezen, laufen die Geschäfte gut. Die Auftragsbücher des Unternehmens sind noch für anderthalb Jahre gefüllt, insbesondere für individuell angepasste Kleinserien auf VW-Basis. Die Nachfrage hat jedoch seit dem angekündigten Baustopp des bisherigen VW-Bus-Modells etwas nachgelassen. Als Reaktion bereitet sich das Unternehmen auf einen Modellwechsel zu Mercedes-Vito-Fahrzeugen vor, wobei der Verkauf der ersten drei neuen Campmobile bevorsteht.

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In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Neuzulassungen von Reisemobilen erneut gestiegen. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Kraftfahrtbundesamt einen Zuwachs von fast zwölf Prozent im Fahrzeugbestand an Wohnmobilen im Vergleich zum Vorjahr. Diese positive Entwicklung setzte sich auch in den ersten Monaten dieses Jahres fort, mit 2,7 Prozent mehr zugelassenen Reisemobilen im Vergleich zum Vorjahr.

Die Begeisterung für Caravaning und Reisemobile zeigt sich auch bundesweit, wie der Caravaning Industrie Verband (CIVD) feststellt. Im ersten Quartal dieses Jahres erreichte die Neuzulassung von Reisemobilen einen historischen Höchstwert von fast 20.000 Fahrzeugen. Es wird erwartet, dass die positive Entwicklung auch im Jahr 2024 anhalten wird, und die Branche auf ein erfolgreiches Caravaning-Jahr hofft.

Die steigende Nachfrage nach Reisemobilen spiegelt sich auch in den Preisen wider. Ein Luxusmobil kann bis zu 750.000 Euro kosten, obwohl dies eher die Ausnahme ist. Die Preise für hochpreisige Modelle bewegen sich zwischen 150.000 und 300.000 Euro, während gut ausgestattete Mittelklasse-Reisemobile zwischen 70.000 und 100.000 Euro kosten. Viele Käufer investieren zudem in zusätzliche Ausstattungsmerkmale wie Solar- oder Sat-Anlagen, Fernseher, Kameras und Navigationssysteme, um ihre Fahrzeuge für autarke Reisen auszustatten.

Mit der gestiegenen Nachfrage kommen auch die Fahrzeughersteller wieder hinterher, nachdem in Boomzeiten mit Lieferzeiten von bis zu einem Jahr gerechnet werden musste. Die Lieferzeiten haben sich mittlerweile verkürzt, und die ersten Mietfahrzeuge sind bereits für das Jahr 2025 reserviert. Ein interessanter Trend zeigt sich auch in der jüngeren Kundschaft, da nun auch vermehrt 30-jährige und jüngere Personen in den Reisemobilmarkt einsteigen.

Trotz des Erfolgs des Reisemobilbooms der letzten Jahre gibt es auch Herausforderungen, wie beispielsweise einen Mangel an erschwinglichen Stellplätzen. Die Infrastruktur, insbesondere für Camper, muss mit dem steigenden Fahrzeugbestand Schritt halten. Dennoch sind zahlreiche neue Infrastrukturprojekte angekündigt, um dieser Entwicklung gerecht zu werden.

Lebt in Bremerhaven und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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